Spiritualität und Psychologie sind nicht dasselbe - das dürfte inzwischen (hoffentlich) ein trivialer Satz geworden sein, der niemanden mehr allzu arg irritiert (obwohl, wer weiß?). In erheblichem Maße stellen die beiden darüberhinaus allerdings sogar zwei regelrecht "rivalisierende" Konzepte für ein tieferes Verständnis des Menschseins dar. Trotzdem oder gerade deswegen unternimmt es der Autor - von seinem geistigen und sozialen Herkommen her katholischer Theologe -, den Berührungspunkten zwischen Spiritualität und Psychologie nachzugehen. Das vorliegende Buch ist dabei weder eine "Psychologie der Spiritualität" noch eine "Spiritualität der Psychologie", sondern eine genuin spirituelle Betrachtung menschlich-alltäglicher Fragestellungen, die "uns" im "Westen" seit dem frühen zwanzigsten Jahrhundert kultur- und geschichtsbedingt als "psychologische" Fragestellungen vertraut geworden sind. Es zeigt sich nämlich, dass die typische "westlich-moderne" Psychologie als menschheitsgeschichtlich noch sehr junges Modell anthropologischer Weltsicht bislang durchaus sozusagen einige "geistige Kinderkrankheiten" aufweist, über die ihr die viel ältere Weisheit einer "interkulturell" verstandenen "universellen" Spiritualität heilend hinweghelfen könnte.
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