Kurzbeschreibung:
Elisabeth Sturm ist unglücklich: ein Jahr vor dem Abitur zwingen ihre Eltern sie, aus Köln in ein verschlafenes Nest im Westerwald zu ziehen. Weg von ihren Freunden, weg vom pulsierenden Leben der Großstadt. Die alten Freundschaften halten die räumliche Trennung nicht aus, und zu
ihren neuen Mitschülern kann Ellie nur schwer eine Beziehung aufbauen. Einzig der mysteriöse Colin…mehrKurzbeschreibung:
Elisabeth Sturm ist unglücklich: ein Jahr vor dem Abitur zwingen ihre Eltern sie, aus Köln in ein verschlafenes Nest im Westerwald zu ziehen. Weg von ihren Freunden, weg vom pulsierenden Leben der Großstadt. Die alten Freundschaften halten die räumliche Trennung nicht aus, und zu ihren neuen Mitschülern kann Ellie nur schwer eine Beziehung aufbauen. Einzig der mysteriöse Colin weckt das Interesse des Mädchens, doch er würdigt sie keines Blickes. Von seiner Ignoranz angestachelt, sucht Elisabeth Colins Nähe, nicht ahnend, dass seine Zuneigung sie das Leben kosten kann.
Aufmachung:
Der Schutzumschlag ist das erste Highlight des Buches. Er ist wunderschön gestaltet, in zarten Farben auf weißem Grund gehalten, mit einzelnen farblichen Akzenten und hübschen Blumendrucken, die sich auch in der Geschichte wiederfinden. Ein Schmuckstück für jedes Bücherregal.
Meine Meinung:
Leider kann ich mich der allgemein vorherrschenden Begeisterung nicht anschließen. Die Geschichte ist nett, das ja, aber mehr leider auch nicht. Ich konnte mich nur schwer in die Handlung einfinden, besonders die ersten 200 Seiten zogen sich sehr in die Länge. Ellie tut in diesen ganzen Kapiteln nichts anderes, als zu schlafen oder müde zu sein, in Ohnmacht zu fallen, Angst vor Spinnen zu haben und sich selber zu bemitleiden. Zwar stellt sich später heraus, dass der Schlaf und auch die Spinnen eine Rolle in der Geschichte spielen, aber trotzdem ist man nach einer gewissen Zeit genervt von den ständigen Wiederholungen. Auch Ellies Befürchtung, im nächsten Moment zu sterben, wiederholt sich für meinen Geschmack viel zu oft.
Stellenweise ist die Handlung auch sehr undurchsichtig und verwirrend. Oftmals wird nicht klar, ob Ellie gerade träumt oder wach ist, ob es sich um ihre Gedanken handelt oder um die einer anderen Person.
Gut gefallen hat mir, dass Pferde in „Splitterherz“ eine Bedeutung haben.
Bettina Belitz schreibt fantasievoll und blumig, aber nicht kitschig. Ihr Schreibstil erinnerte mich besonders zu Anfang stark an Isabel Abedi, was das Buch in meinen Augen rettet. Wären die langatmigen Stellen auch noch schlecht geschrieben gewesen, hätte ich „Splitterherz“ wohl nicht zu Ende gelesen.
Die Charaktere:
Ellie, neben Colin die Hauptperson in „Splitterherz“, kommt leider nicht sonderlich sympathisch rüber. Durch ihre weinerliche Art und ihr permanentes Selbstmitleid ging sie mir beim Lesen oft auf die Nerven, sie erscheint dumm, naiv und tollpatschig.
Colin bleibt das ganze Buch über sehr undurchsichtig. Es gibt Stellen, an denen man sich sofort in ihn verlieben könnte, beispielsweise die Szene, als er mit Ellie und Louis im Bach badet. An anderen Stellen ist er jedoch wieder so bösartig und gemein, dass man ihn hasst. Trotzdem ist er meiner Meinung nach der interessanteste Charakter im ganzen Buch.
Zu Ellies Eltern konnte ich mir während des Lesens keine wirkliche Meinung bilden. Ihnen fehlte irgendwie die Tiefe, besonders Ellies Vater Leo. Über ihn hätte ich gerne mehr erfahren, ebenso über Ellies Bruder Paul. Für Ellies Mutter fehlt mir das Verständnis, ich kann nicht nachvollziehen, wie sie sich und ihre Tochter all die Jahre einer solchen Gefahr aussetzen konnte.
Am Besten gefallen haben mir die Tiere, der Hengst Louis und der Kater Mr. X, die völlig eigenständige Figuren mit eigenen Geschichten darstellen.
Fazit:
Nach den Begeisterungsstürmen, die „Splitterherz“ bei den Lesern ausgelöst hat, hatte ich mir sehr viel von dem Buch versprochen. Leider wurden diese Erwartungen nicht erfüllt. Die Geschichte hat es nicht geschafft, mich zu fesseln und in ihren Bann zu ziehen. Mir fehlte während des Lesens die Spannung, das Gefühl, nicht mit dem Lesen aufhören zu können.
Aufgrund des offenen Endes möchte ich aber trotzdem wissen, wie es mit Elisabeth und Colin weitergeht, und würde eine Fortsetzung lesen.