Angesichts der Fülle von existierenden Sprachwandeltheorien entwickelt Lars Bülow in diesem E-Book ein allgemeines und integratives Sprachwandelmodell auf der Grundlage der Evolutionstheorie. Bülow versteht sowohl den Idiolekt als auch die abstrakten Varietäten als dynamische und komplexe adaptive Systeme: Auf dieser Grundlage kann er zeigen, dass sich die zentralen Konzepte der Evolution - Replikation, Variation und Selektion - als hilfreich erweisen, um Sprachwandel im Spannungsfeld zwischen Sprachgebrauch, Sprachstruktur, kognitiver Sprachverarbeitung und -politik adäquat zu erklären.
Was es für die Analyse von Sprachwandel bedeutet, komplexe adaptive Systeme als evolutionäre Systeme zu verstehen, wird anhand zweier Fallstudien verdeutlicht: Zum einen am Beispiel der Exaptation des Partizipialsuffixes -end als Marker für gendergerechten Sprachgebrauch und zum anderen anhand der Herausbildung multiethnolektal geprägter Sprechweisen. Hier zeigt sich, dass das konkrete Sprachhandeln der Individuen zu nicht intendierten Strukturen auf der abstrakten Varietätenebene führen kann.
Lars Bülow ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft an der Universität Passau. Außerdem ist er Postdoc im SFB Projekt 'Deutsch in Österreich: Variation - Kontakt - Perzeption' im Fachbereich Germanistik der Universität Salzburg. Seine Forschungsschwerpunkte betreffen die Sprachwandeltheorieforschung, die Sozio- und Varietätenlinguistik, die Angewandte Linguistik, die Internetlinguistik sowie die Text- und Stillinguistik. Er war zudem Visiting Scholar an den Universitäten Cambridge und Groningen.
Was es für die Analyse von Sprachwandel bedeutet, komplexe adaptive Systeme als evolutionäre Systeme zu verstehen, wird anhand zweier Fallstudien verdeutlicht: Zum einen am Beispiel der Exaptation des Partizipialsuffixes -end als Marker für gendergerechten Sprachgebrauch und zum anderen anhand der Herausbildung multiethnolektal geprägter Sprechweisen. Hier zeigt sich, dass das konkrete Sprachhandeln der Individuen zu nicht intendierten Strukturen auf der abstrakten Varietätenebene führen kann.
Lars Bülow ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft an der Universität Passau. Außerdem ist er Postdoc im SFB Projekt 'Deutsch in Österreich: Variation - Kontakt - Perzeption' im Fachbereich Germanistik der Universität Salzburg. Seine Forschungsschwerpunkte betreffen die Sprachwandeltheorieforschung, die Sozio- und Varietätenlinguistik, die Angewandte Linguistik, die Internetlinguistik sowie die Text- und Stillinguistik. Er war zudem Visiting Scholar an den Universitäten Cambridge und Groningen.
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