Was es für die Analyse von Sprachwandel bedeutet, komplexe adaptive Systeme als evolutionäre Systeme zu verstehen, wird anhand zweier Fallstudien verdeutlicht: Zum einen am Beispiel der Exaptation des Partizipialsuffixes -end als Marker für gendergerechten Sprachgebrauch und zum anderen anhand der Herausbildung multiethnolektal geprägter Sprechweisen. Hier zeigt sich, dass das konkrete Sprachhandeln der Individuen zu nicht intendierten Strukturen auf der abstrakten Varietätenebene führen kann.
Lars Bülow ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft an der Universität Passau. Außerdem ist er Postdoc im SFB Projekt 'Deutsch in Österreich: Variation - Kontakt - Perzeption' im Fachbereich Germanistik der Universität Salzburg. Seine Forschungsschwerpunkte betreffen die Sprachwandeltheorieforschung, die Sozio- und Varietätenlinguistik, die Angewandte Linguistik, die Internetlinguistik sowie die Text- und Stillinguistik. Er war zudem Visiting Scholar an den Universitäten Cambridge und Groningen.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.