Sprache beschreibt nicht nur Wirklichkeit, worauf besonders die Wissenschaften Wert legen: je präziser desto zuverlässiger und erfolgreicher. Solche Auffassung, welche die Sprache auf diese Funktion eingrenzt, verengt aber das Selbstverständnis der Wissenschaften. Dagegen haben schon viele Menschen erfahren, dass sie mit ihrer Sprache Wirklichkeit schaffen und verändern. Doch wie haben sie das erklärt? Die vorliegenden Untersuchungen befassen sich mit der im 20. Jahrhundert aufgekommenen Sprechakttheorie (Austin, Searle, Butler), wie diese mit ihren philosophischen Analysen die Fähigkeit der Sprache, Wirklichkeit zu schaffen und zu verändern, zum Thema macht. Zugleich zeigen sie auf, wie der theologischen Wissenschaft Erkenntnisse eröffnet werden, wenn sie in den Grundlagenfragen (wie z. B. Rationalität des Glaubens, Offenbarung und Gotteserkenntnis, Schriftverständnis, Wahrheitsanspruch, trinitarische Rede) auf die Einsichten der Sprechakttheorie Bezug nimmt.