Einleitung: 'Wenn die Sprache nicht stimmt, dann ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist. Ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist, so kommen keine guten Werke zustande.' Konfuzius Wie bereits Konfuzius zu Lebzeiten proklamierte, ist der korrekte menschliche Spracherwerbsprozess von besonderer Wichtigkeit. Es handelt sich hierbei um einen langwierigen, kontinuierlichen Verlauf, der von zahlreichen verschiedenen Faktoren geprägt ist. Obwohl am Ende der sprachlichen Reifung des Kindes die, im Idealfall, fehlerfreie Kommunikation steht, ist jedoch der Ablauf von Kind zu Kind verschieden. Hierbei ist die kognitive Entwicklung des Kindes, dessen Motivation, der elterliche Einfluss und die soziale Umgebung ebenso grundlegend wie das Zusammenspiel angeborener Fähigkeiten. Der Spracherwerbsprozess unterliegt somit kognitiven, sozialen und biologischen Faktoren, deren mögliche Defekte allesamt zu einer Störung der kindlichen Sprachreifung führen können. In diesem Fall ist es unerlässlich, diese schnellstmöglich zu erkennen und entsprechende Therapiemaßnahmen einzuleiten, bevor gravierende langfristige Mängel zurückbleiben, die das Kind auch in seiner weiteren Entwicklung beeinträchtigen. In der vorliegenden Arbeit liegt der Fokus im ersten Teil auf den verschiedenen Ausprägungsformen der Sprachentwicklungsstörungen (im Folgenden: SES) im Hinblick auf die psycholinguistischen Sprachebenen nach Wolfgang Motsch (1983). Hinsichtlich der Thematik ist es relevant zu beachten, dass es zum heutigen Forschungszeitpunkt verschiedene linguistische und logopädische Bezeichnungen gibt, die zum Teil synonym verwendet werden. So findet man beispielsweise im amerikanischen Sprachraum bedeutungsgleiche Ausdrücke wie specific language impairment, developmental dysphasia, developmental language disorder und childhood aphasia. Im Deutschen sind vor allem Begriffe wie Dysgrammatismus oder auch Entwicklungsdysphasie gebräuchlich. Bei einer Diagnostik ist es zudem wichtig zwischen Sprachentwicklungsbehinderung und -verzögerung zu differenzieren, was im Rahmen dieser Arbeit jedoch nicht weiter erläutert wird. Außerdem muss unterschieden werden, ob das betroffene Kind SES im Rahmen einer sensorischen Behinderung, wie z.B. einer Hörstörung oder einer Sehbehinderung aufweist, einer neurologischen Schädigung, wie etwa einer erworbenen Aphasie oder einer pervasiven Störung in Verbindung mit frühkindlichen Autismus. [...]
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