Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,7, Technische Universität Dresden (Romanistik), Veranstaltung: Sprache und Kultur der Deutschen in Lateinamerika, Sprache: Deutsch, Abstract: „Der Mensch spricht und vernimmt die Sprache, er liest sie und schreibt sie auf. Sie gibt ihm Bewusstsein, Identität und Selbstverständnis. […] Über die Sprache lernen wir, in die Familie, die Kultur und unser Gemeinwesen hineinzuwachsen. […].“ (Pleines, Jochen 1989) Ausgehend von dieser Definition der Sprache, welcher hier ein sehr hoher Rang zukommt, ist es nicht verwunderlich, dass sich in Lateinamerika mit der Einwanderung vieler Deutschstämmiger zahlreiche deutsche Sprachinseln etabliert haben. Genauer in Augenschein genommen werden in der vorliegenden Arbeit die Sprachinseln in Südbrasilien und in Süd-Chile. Dabei stehen hauptsächlich die Aspekte des Sprachkontaktes im Vordergrund. Während im ersten Abschnitt der Arbeit ein kurzer historischer Rückblick ausgehend von der genauen Eingrenzung der Gebiete, in denen die Sprachinseln heute noch existieren, über die Entstehung der deutschen Sprachinseln bis hin zur Herausbildung der dialektalen Varietäten gegeben wird, beschäftigt sich der daran anschließende Abschnitt mit dem soziolinguistischen Vergleich beider deutscher Sprachinseln. Dabei soll vor allem der zweite Part Auskunft über ihre heutige Situation geben und inwieweit die Sprachinseln heute noch existent sind. Der Vergleich soll zeigen, ob sich die bestimmten Faktoren, die für den dialektalen Spracherhalt bzw. -verfall verantwortlich sind, ähneln oder weit auseinander gehen. Des Weiteren steht zum Schluss die Frage der möglichen Weiterexistenz der dialektalen Varietäten im Fokus. Vor allem in Bezug auf diese Frage, wird sich allerdings eine Beantwortung oder sogar Klärung als außerordentlich schwierig erweisen. Eine Frage also, die sich vielleicht nur, einhergehend mit der weiteren Verfolgung der deutschen Sprachinseln in Lateinamerika, in den nächsten Jahrzehnten klären lässt. Besonders eine umfangreiche, wenn auch heute leider nicht mehr so aktuelle Literatur über diese beiden deutschen Sprachinseln, macht eine umfangreiche Analyse dessen möglich und lässt dennoch auch darüber hinaus noch viel Raum für weitere Untersuchungen.