Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pädagogik - Kindergarten, Vorschule, frühkindl. Erziehung, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Erziehungswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: In der UN-Kinderrechtskonvention, der Deutschland 1992 beigetreten ist, verpflichten sich die Staaten: "…dem Kind Achtung vor seinen Eltern, seiner kulturellen Identität, seiner Sprache und seinen kulturellen Werten, den nationalen Werten des Landes, in dem es lebt, und ggf. des Landes, aus dem es stammt, sowie vor anderen Kulturen als der eigenen zu vermitteln (Artikel 29). Kindern mit Migrationshintergrund wird das Recht eingeräumt, in Gemeinschaft mit anderen Angehörigen seiner Gruppe seine eigene Kultur zu pflegen, sich zu seiner eigenen Religion zu bekennen und sie auszuüben oder seine eigene Sprache zu verwenden (Artikel 30)" (Pass-Weingartz, 1992, S. 34). Aus dieser Prämisse heraus ergibt sich ein Votum für kulturelle Pluralität und Minderheitenschutz. Doch gerade Kinder geraten in ein Spannungsfeld, das durch Herkunftskultur und neuer Kultur geprägt ist. Dies zeigt sich u.a. in den internationalen PISA-Studien 2000 und 2003. Kinder mit Migrationshintergrund haben in den meisten Fällen eine weniger gute Ausganglage, um den gleichen Schulerfolg wie einheimische Kinder zu erzielen. Sie müssen öfter Klassen wiederholen als Kinder ohne Migrationshintergrund und weisen schlechtere Testergebnisse. In der PISA-Studie 2006 werden die hohen Kompetenzunterschiede von 40 bis 50 Prozent auf Unterschiede in der sozialen Herkunft und auf den Sprachgebrauch zurückgeführt (vgl. Nauck/Clauß/Richter, 2008, S. 128ff). So wird in der aktuellen Bildungspolitik vor allem die Förderung der Sprachkompetenz diskutiert. Projekte in Kindertagesstätten und Schulen sollen den Bildungsstand und die Integrität der Migranten verbessern. Gerade in den KiTas zeigt sich, dass Kinder das erste Mal in Kontakt mit einer fremden Kultur und Sprache gelangen. Dabei sind etwa ein „Drittel der Kinder im Vorschulalter“ (Nauck/Clauß/Richter, 2008, S. 128) Migranten. Hier sollen gezielte Sprachförderungsangebote Kindern mit Migrationshintergrund helfen, ihre Außenseiterposition im deutschen Bildungssystem zu überwinden. Im Folgenden wird die Bedeutung der Sprache für das Kind und seine Umwelt dargestellt. Desweiteren werden unterschiedliche Erziehungsprogramme diskutiert und anhand eines Projekts in Jena verdeutlicht. Zusammenfassend wird ein Ausblick auf die Chancen der interkulturellen Erziehung gegeben.