Die Gegenstände der Sprachgeschichtsforschung liegen für das Alt- und Mittelhochdeutsche und die vergleichbaren Sprachstufen des Niederdeutschen relativ fest. Für die Zeit seit dem 16. Jahrhundert herrscht in der Sprachgeschichtsforschung insofern eine erhebliche Unsicherheit, als dem System oft keine bedeutenderen Veränderungen, sondern eher ausbauende Differenzierungen zugeschrieben werden. Das Heidelberger Kolloquium, dessen Vorträge hier publiziert werden, diskutiert die möglichen Gegenstände der Sprachgeschichtsforschung seit der beginnenden Neuzeit, mögliche Fragestellungen zu ihrer Behandlung und Methoden zu ihrer Beschreibung. Dabei wird der Geschichte der Sprachreflexion, der institutionellen Beschäftigung mit Sprache, der gesellschaftlichen, geistes- und literaturgeschichtlichen sowie der kulturräumlichen Verflechtung des Sprachgebrauchs besonderes Gewicht zugeschrieben.
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