Grammatische Interferenz ist ein sprachliches Phänomen, das im Rahmen von Sprachkontaktsituationen auftritt und die Beeinflussung der grammatischen Struktur einer Sprache durch eine andere beschreibt. Am Beispiel des Einflusses des Englischen auf das Stellungsverhalten des attributiven Adjektivs im Französischen lassen sich, gerade aufgrund der strittigen Belege, die Komplexität der Mechanismen einer grammatischen Interferenz sowie das Problem ihrer Beweisbarkeit besonders gut darstellen. Das Anliegen dieser Arbeit ist daher die Herausarbeitung eines Beschreibungsrahmens, in welchem die am Sprachkontakt beteiligten psychologischen, soziologischen und linguistischen Faktoren adäquat berücksichtigt werden können, sowie die Erstellung eines umfangreichen und differenzierten Korpus, auf dessen Basis verlässliche Schlüsse über Art und Frequenz dieser grammatischen Entlehnung möglich sind. Schließlich wird dafür plädiert, daß die bisher gestellte Frage nach der Beweisbarkeit von grammatischer Interferenz zugunsten der Frage nach dem Grad der Plausibilität eines bestimmten grammatischen Interferenzphänomens aufgegeben wird.
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