Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für deutsche Literatur), Veranstaltung: Mittelalterliche Mystik, Sprache: Deutsch, Abstract: Die mittelalterliche Mystik hat in Europa und insbesondere im Deutschen den Sprachgebrauch nachhaltig geprägt. Vor allem die philosophische Sprache bediente sich mystischer Begrifflichkeiten und erreichte darin während des deutschen Idealismus einen Höhepunkt. Aber auch der Islam hat seit seiner Entstehung eine mystische Strömung, die die Philosophie des arabischen Raumes, aber auch des lange muslimisch besetzten Spaniens prägte. Da durch die islamische Philosophie große Teile des griechischen Gedankengutes tradiert wurden, spielen auch Mystik und Philosophie der Hellenen eine Rolle im Spektrum mystischer Strömungen. In dieser Arbeit will ich nun untersuchen, ob sich vergleichbare Sprachbilder, bzw. allgemeiner, gemeinsame sprachliche Elemente in der islamischen und der christlichen Mystik finden, teilweise greife ich auch auf griechische Elemente zurück. Es ist natürlich immer schwer, Aussagen über die Sprache übersetzter Werke zu machen, zumal ich des Arabischen nicht mächtig bin. Im Vertrauen auf ausreichend gute und sinngemäße Übertragungen ins Deutsche, denke ich aber, einige Sprachmuster herausarbeiten zu können. Dazu werde ich sehr kurz in die christliche und griechische Mystik einführen und ihre sprachlichen Tendenzen aufzeigen. Es folgt eine kleine Erörterung der islamischen Mystik und des dortigen Sprachgebrauchs. Anschließend untersuche ich einzelne Sprachelemente und die verwendete Metaphorik. In diesem Bereich will ich die Themen Wille, Wissen, Sein (und Werden), Entwerden und den Gottesbegriff entschlüsseln. Dafür werde ich jeweils Textbeispiele aus griechischer und christlicher Mystik mit jenen aus der islamischen vergleichen.