Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 14,0, Justus-Liebig-Universität Gießen (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Sprachtheorie und Sprachphilosophie – Lektürekurs, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Hausarbeit eröffnet zunächst mit einer Zusammenstellung grundlegender und für diese Hausarbeit relevanter Aspekte des Aufsatzes "Politeness. Some universals in language usage" von Penelope Brown und Stephen C. Levinson. Die in diesem Text getroffenen Aussagen und aufgestellten Behauptungen dienen zum einen der theoretischen Orientierung der vorliegenden Hausarbeit und definieren zum anderen grundsätzliche Termini, die im Verlauf dieser Hausarbeit verwendet werden sollen. Das sich daran anschließende Kapitel wird sich primär damit befassen, die sprachliche Höflichkeit in Japan anhand konkreter Beispiele darzulegen. Ein komprimierter Vergleich hinsichtlich der sprachlichen Höflichkeit in Deutschland wird den Abschluss dieses Kapitels bilden, damit ermittelt werden kann, inwiefern sich die japanische Höflichkeit auf Ebene der Sprache von einer konkretisierten sprachlichen Höflichkeit einer westlichen Kultur unterscheidet. In einem abschließenden Resümee wird dann schließlich eine Auswahl verschiedentlich gearteter Beweggründe für den vermeintlich hohen Grad an Förmlichkeit der japanischen Sprache evaluiert werden, um somit zumindest partiell im Rahmen dieser Hausarbeit das Phänomen der sprachlichen Höflichkeit in Japan zu entmystifizieren. Die „Sprache der Höflichkeit“ ist ein vermeintliches Phänomen der japanischen Kultur und bildet das Fundament einer sozialen Etikette, die vor allem innerhalb westlicher Kulturen oftmals als außerordentlich höflich, wenngleich zuweilen als undurchschaubar und überzogen wahrgenommen wird, da sie einen hohen Grad an Förmlichkeit des zwischenmenschlichen Umgangs im Alltagsleben beinhaltet. Diese soziale Etikette, der im Alltagsleben der Japaner eine essentielle Rolle zugesprochen wird, legt fest, welche Regeln des Umgangs in der Gemeinschaft für konkrete Situationen gelten sollen. Zu diesem Zweck existieren zahlreiche verbale und nonverbale Mittel, die nicht nur die Höhe des Förmlichkeitsgrades in zwischenmenschlichen Beziehungen bestimmen, sondern auch die zwischenmenschliche Beziehung selbst charakterisieren.