Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Germanistische Sprachwissenschaften), Veranstaltung: Sprache, Emotion und Kognition, Sprache: Deutsch, Abstract: „SgDuH, VüA mMn kP. PEBKAC! MfG“ – Mit diesem oder einem ähnlichen Abkürzungswirrwarr wurden wir sicher alle schon einmal konfrontiert, denn im aktuellen elektronischen Briefverkehr finden sich immer häufiger Abkürzungen, die sich nicht jedem Rezipienten auf Anhieb erschließen und somit schnell als unhöflich empfunden werden können. Obwohl sich der Sender in unserem Beispiel doch anscheinend große Mühe gab, um seiner Nachricht einen höflichen Rahmen zu verleihen, denn mit dem richtigen Code schlüsseln sich „SgDuH“ in „Sehr geehrte Damen und Herren“ und „MfG“ in „Mit freundlichen Grüßen“ auf. Doch wie viel kann man als Empfänger derartiger Grußformelabkürzungen auf die Ehrung durch den Absender oder dessen Freundlichkeit geben, wenn er sich nicht einmal die Mühe machte, seine Grüße auszuschreiben? [...] Mit der vorliegenden Arbeit soll der Versuch unternommen werden zu klären, ob elektronische Briefe, sprich E-Mails, in denen es von Akronymen und Abkürzungen nur so wimmelt, die weder Anreden noch Grüße enthalten oder sich durch eine permanente Kleinschreibung „auszeichnen“, ausnahmslos auf seinen Empfänger unhöflich wirken und inwieweit im E-Mail-Verkehr allgemein von einem Verlust der Höflichkeit gesprochen werden kann. Grundlegende Fragen, die an den Untersuchungsgegenstand gestellt werden: Woher kommt der Begriff Höflichkeit? Was ist sprachliche Höflichkeit denn eigentlich und wie lässt sie sich beschreiben? Welche Höflichkeitstheorien sind für die Untersuchung ausschlaggebend und wie stellt sich sprachliche Höflichkeit im elektronischen Briefverkehr dar?