Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,0, , Veranstaltung: Phraseologie, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit soll das Sprachspiel mit Idiomen innerhalb des Prosawerks „Die Blechtrommel“ von Günter Grass beleuchtet werden. Hierbei soll vor allem hinsichtlich der kritischen Sprachreflexion Grass aufgezeigt werden, dass er durch seine besondere Art der Sprachverwendung, die Perspektive der literarischen Figur des Oskar Matzerath erschafft, die bewusst nicht vor dem Hintergrund eines voll zurechnungsfähigen Erwachsenenbewusstsein präsentiert wird. Diese Darstellung Oskar Matzeraths wird zumal durch den modifizierten Sprachgebrauch von Phrasemen bei Grass erreicht, der hier zugleich zum Schwerpunkt dieser Arbeit gemacht wird. Denn das Sprachspiel bei Grass „ist Ausdruck eines auf die Sprache reflektierenden Bewusstseins, das in der Sprache liegende Eigenschaften in der Absicht einer bestimmten Wirkung“ gekonnt ausnutzt. Sprachspiel bei Grass ist demnach ein wichtiges literarisches Stilmittel. Um dieses literarische Stilmittel von Günter Grass aufzuzeigen, soll in dieser Arbeit vor allem erläutert werden, inwiefern Grass verschiedene Arten der Modifikation von Phrasemen in „Der Blechtrommel“ zu welchem Zweck anwendet. Hierbei wird zum einen unterschieden zwischen formaler Modifikation, die keinerlei Auswirkungen auf die semantische Ebene hat, aber auch zwischen formaler Modifikation von Idiomen, die zugleich Auswirkungen auf semantischer Ebene erkennen lässt. Die Besonderheiten von Substitutionen, die zu der zuletzt genannten Kategorie der Modifikationen zuzuordnen sind, sollen innerhalb eines spezifizierten Kapitels erläutert werden. Den Abschluss dieser Arbeit soll die Behandlung nach der Frage bilden, inwiefern Modifikationen in literarischer Hinsicht Möglichkeiten bieten Effekte inhaltlicher, sprachlicher und stilistischer Art in einem literarischen Werk zu manifestieren und worin die jeweiligen Grenzen der möglichen modifizierten Sprachspiele mit Idiomen liegen. Das Faszinierende an Sprachspielen mit Idiomen bei Günter Grass ist hierbei, dass Grass sich die Sprache dienstbar macht und er dadurch mehr auszusagen vermag als das, was an Bedeutung in der idiomatischen Wendung selbst liegt. Denn die spielerische Verwendung von Idiomen bei Grass besteht immer darin, dass die jeweilige idiomatische und die wörtliche Bedeutung in ein Spannungsverhältnis zueinander gebracht werden, in dem dennoch die Dominanz der idiomatischen Bedeutung überwiegt auch wenn dem Rezipienten zugleich auch die wörtliche Bedeutung gegenwärtig ist.