Durch die immer stärker werdende Mobilität kommen Sprecher verschiedener Varietäten häufig miteinander in Kontakt. In der Interaktion entstehen aufgrund der unterschiedlichen Kompetenzen der Sprecher häufig Missverständnisse, die auf lange Sicht zu Sprachwandel führen können.
Manuela Lanwermeyer weist die theoretische Annahme interdialektaler Missverständnisse erstmals anhand neuronaler Daten zu den deutschen Dialekten nach und führt hierzu EEG-Experimente zum überregionalen Verstehen verschiedener dialektaler Phoneme durch. Bei dem untersuchten Phänomen handelt es sich um die dialektalen Varianten des mittelhochdeutschen ô-Phonems im bairisch-alemannischen Übergangsgebiet und im Rheinfränkischen, die Beispiele für phonologischen Wandel und diachrone Konstanz repräsentieren. Lanwermeyer zeigt, dass die Varianten der beiden Dialekträume unterschiedlich verarbeitet und bewertet werden und diskutiert die Ergebnisse im Zusammenhang mit aktuellen Theorien zum Sprachwandel und zur Sprachverarbeitung. Mit den Ergebnissen belegt Lanwermeyer nicht nur, dass Varietätenkontakt die Sprachverarbeitung generell beeinflusst, sondern sie zeigt auch wie interdialektale Verstehensprobleme Dialektwandel auslösen können.
Manuela Lanwermeyer war von 2012 bis 2018 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas der Philipps-Universität Marburg beschäftigt. Aktuell arbeitet sie als Universitätsassistentin (Post-Doc) am Institut für Germanistik der Universität Wien. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen die Variationslinguistik, Neurodialektologie, Perzeptionslinguistik, Varietätenkontakt und Phonemwandel.
Manuela Lanwermeyer weist die theoretische Annahme interdialektaler Missverständnisse erstmals anhand neuronaler Daten zu den deutschen Dialekten nach und führt hierzu EEG-Experimente zum überregionalen Verstehen verschiedener dialektaler Phoneme durch. Bei dem untersuchten Phänomen handelt es sich um die dialektalen Varianten des mittelhochdeutschen ô-Phonems im bairisch-alemannischen Übergangsgebiet und im Rheinfränkischen, die Beispiele für phonologischen Wandel und diachrone Konstanz repräsentieren. Lanwermeyer zeigt, dass die Varianten der beiden Dialekträume unterschiedlich verarbeitet und bewertet werden und diskutiert die Ergebnisse im Zusammenhang mit aktuellen Theorien zum Sprachwandel und zur Sprachverarbeitung. Mit den Ergebnissen belegt Lanwermeyer nicht nur, dass Varietätenkontakt die Sprachverarbeitung generell beeinflusst, sondern sie zeigt auch wie interdialektale Verstehensprobleme Dialektwandel auslösen können.
Manuela Lanwermeyer war von 2012 bis 2018 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas der Philipps-Universität Marburg beschäftigt. Aktuell arbeitet sie als Universitätsassistentin (Post-Doc) am Institut für Germanistik der Universität Wien. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen die Variationslinguistik, Neurodialektologie, Perzeptionslinguistik, Varietätenkontakt und Phonemwandel.
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