Um 1500 floriert ein poetisches Verfahren, das Metaphern von Sprichwörtern nutzt, um daraus Holzschnitte oder Erzählungen zu gewinnen. Es bildet sich die neue Gattung des Sprichwortbilder-Buchs. Exemplarisch wird dafür das berühmte Narrenschiff analysiert. Ein narratives Pendant ist der Ulenspiegel, dessen Schwänke komplett auf Sprichwörtern fußen. Narrative und piktoriale Varianten gehören zu demselben Verfahren, was intertextuelle Bezüge belegen. Das Verfahren wird u.a. satirisch genutzt, die Sprichwortbilder aber auch mnemonisch oder als Rebus. Rezipienten sind neben dem "Volk" Bürger, Gelehrte und Adlige. Die literarischen Bezüge sind vielfältig: zum illustrierten Flugblatt, zur Hieroglyphik und Emblematik oder zur Menippea.
Das literarhistorische Thema wird erstmals in systematischer Grundlegung und umfassender Synopse behandelt.
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Dietmar Peil in: Wirkendes Wort 3/2007
"[...], daß Bässler eine großartige interdisziplinäre Leistung vollbracht hat, die deutlich zu erkennen gibt, daß Parömiologie, Erzählforschung und Volkskunde sowie Kultur-, Kunst-, Literatur- und Sprachwissenschaft zusammen eine wertvolle Gesamtschau ermöglichen."
Wolfgang Mieder in: Fabula 46/2005