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Magisterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Theorien, Modelle, Begriffe, Note: 1,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Institut für Sprach- und Kommunikationswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Einzug des Digitalen gilt als eine Zäsur in der Mediengeschichte. Einer verbreiteten Auffassung zufolge verwischen die Neuen Medien zunehmend die Differenz zwischen Wirklichkeit und Simulation, zwischen Realität und Fiktion. Von einer Krise der Repräsentation ist die Rede. Eine Vorreiterrolle scheint dabei die grenzenlos manipulierbare digitale…mehr

Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Theorien, Modelle, Begriffe, Note: 1,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Institut für Sprach- und Kommunikationswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Einzug des Digitalen gilt als eine Zäsur in der Mediengeschichte. Einer verbreiteten Auffassung zufolge verwischen die Neuen Medien zunehmend die Differenz zwischen Wirklichkeit und Simulation, zwischen Realität und Fiktion. Von einer Krise der Repräsentation ist die Rede. Eine Vorreiterrolle scheint dabei die grenzenlos manipulierbare digitale Fotografie zu spielen, vermutlich weil ihrer Vorgängerin – der analogen Fotografie – bisher ein besonderer Wirklichkeitsbezug eigen zu sein schien, der nun – so die Argumentation – durch die neuen Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung und Bildproduktion unwiederbringlich zerstört wird. Aber ist das so? In der vorliegenden Arbeit wird exemplarisch am ‚neuen‘ Medium der digitalen Fotografie untersucht, ob und wie sich ihr Bezug zum Realen im Vergleich zu ihrem analogen Gegenstück verändert hat. Darüber hinaus soll deutlich gemacht werden, dass das, was sich theoretisch über das Phänomen der Fotografie sagen lässt, auch für allgemeine medientheoretische Fragen nutzbar gemacht werden kann. Eine solche Frage wäre etwa, ob der Wirklichkeitsbezug von Medien einfach anhand der Unterscheidung analog/digital bestimmt werden kann. Betrachtet man die digitale Fotografie im Vergleich zu ihrer analogen Vorgängerin, so besteht eine der wesentlichen Veränderungen in der nahtlosen Eingliederung der Fotografie in den digitalen Medienverbund, was zu einem Verlust ihrer strukturellen Eigenständigkeit geführt hat. Der Auffassung, dieser Identitätsverlust führe zu einem Ende der fotografischen Evidenz und damit zum Ende der Fotografie überhaupt, wird im Rahmen dieser Arbeit widersprochen, indem verschiedene Theorien herangezogen werden, die die Bedeutung von Zeichen von ihren Funktionen und Verwendungsweisen und nicht von ihrem ontologischen Status abhängig machen. Anhand von anti-repräsentationalistisch ausgerichteten medientheoretischen Ansätzen wie der Remediatisierungsthese von Bolter und Grusin und insbesondere der Transkriptivitätstheorie von Ludwig Jäger soll gezeigt werden, dass kulturelle Semantiken letztlich durch die komplexen Verfahren entstehen, mit denen Zeichen und Medien wechselseitig aufeinander Bezug nehmen. Darüber hinaus beleuchtet die Arbeit das Wechselverhältnis zwischen dem fotografischen Spurenparadigma und der Wissenschaftsgeschichte des 19. Jahrhunderts und berücksichtigt auch die diskursanalytische Theorietradition.