,Begabung' oder ,Talent' liegen nicht einfach fertig in der Wiege, und individuelles Verhalten wird mehr durch den Einfluss des kulturellen Umfelds und nur partiell durch genotypische Aktivitäten gesteuert. Diese Familienchronik beginnt 1590 mit einer Universitätsmatrikel und den Auswirkungen des Späthumanismus auf Familiennamen und Bildungsschicksale. Die ersten Generationen leben unter massivem Einfluss des Dreißigjährigen Krieges (1618-48), in dem zentralen Raum zwischen Magdeburg und Schwerin. Im ersten Teil werden die kulturellen Zusammenhänge und Kriegsfolgen dargestellt, einschließlich einer gut erhaltenen Statistik der Restbevölkerung der Prignitz, die der Jurist Petrus Praetorius als Kapitelsekretär des Domstifts Havelberg bei Kriegsende durchführte. Bis zum Ende der Ära Napoleon gab es keine längere Friedenszeit, dementsprechend keine "gesicherten" beruflichen Entwicklungen der Juristen, Apotheker und Pastoren dieser Familie. Letzte Reste des Mittelalters (Hexenverfolgung in Schwerin!) wurden erst in der Zeit der Aufklärung überwunden. Tödliche Infektionskrankheiten waren vor dem Beginn der modernen Medizin um 1870 in der Familie nicht selten; eine davon - der Typhus des Senators Praetorius in Waren/(Müritz) - gab den Anlass zur ersten von mehreren Ärztegenerationen bis ins 21. Jahrhundert. Die wichtigsten "Parallelspuren" ergänzen die patrilineare Linie der Namensträger.
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