Dieser Gedichtband poetisiert keine Hunde im Allgemeinen, oder meinen Hund im Speziellen, wie der Untertitel vielleicht vermuten ließe. Es handelt von bewussten Augenblicken. Der Untertitel gibt lediglich den Anlass der Entstehung des Gedichtbandes an: Ein Hund liebt und braucht Bewegung. Und zur freudigsten Art der Bewegung des Hundes zählen zumeist Spaziergänge. Diese täglichen Spaziergänge sind einem selbst nicht immer willkommen, da man schauen muss, wie man sie zeitlich in den Alltag integriert, wenn man berufstätig ist. Doch ich versuchte diese tierische Notwendigkeit in Kunst zu verwandeln und nahm die Hunderunden über ein Jahr, von Sommer bis Sommer, zum Anlass meine Wahrnehmung und Aufmerksamkeit auf die kleinen Dinge und Vorgänge um mich und in mir zu lenken, ihre flüchtige Aktualität zu beachten und sie in Form von Haikus als lyrische Miniaturmalerei des Moments zu fassen. Jedoch sind nicht nur Haikus aus dem direkten Umkreis der Hunderunden in das Buch aufgenommen worden, sondern es beinhaltet auch Gedichte, die in anderen Situationen als der reinen Naturbetrachtung ihren Ursprung haben. Mit dieser thematischen Ausweitung brach ich an verschiedenen Stellen bewusst mit den Regeln der Haikutradition, um den Band inhaltich bunter zu gestalten und um die vielfältigen Spuren des Augenblicks zu bewahren, die die bewusst gelebten Momente in uns hinterlassen können.
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