Examensarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Bevölkerungsgeographie, Stadt- u. Raumplanung, Note: 1,7, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut der Geographie), Sprache: Deutsch, Abstract: „Olympia, und das Glück der Stadt ist gemacht“. Dieser Ausspruch des stellvertretenden Leiters der Stadtexekutive Manchesters symbolisiert die Hoffnungen, die eine Stadt in Zusammenhang mit der Ausrichtung der Olympischen Spiele hegt. In der Regel benötigen städtebauliche Maßnahmen durch Bürokratisierung und Demokratisierung der zur Planung gehörigen Prozesse eine lange Planungs- und Bauzeit. Viele heute realisierte Projekte sind vor Jahrzehnten geplant worden. Durch den Zeitdruck im Zusammenhang mit Großereignissen, wie beispielsweise den Olympischen Spielen scheint, es jedoch möglich, auch groß angelegte Projekte der Stadtentwicklung innerhalb kürzester Zeit zu verwirklichen, da sich die Stadt zum Zeitpunkt des Ereignisses von ihrer „besten Seite“ zeigen möchte. Durch die Ausrichtung derartiger Projekte kann dieser Planungsakt um ein Vielfaches beschleunigt werden. Die katalanische Provinzhauptstadt Barcelona ist ein Vorbild für eine erfolgreiche Stadtentwicklung durch große Projekte. Die Olympischen Spiele im Jahre 1992 brachten der Metropole Stadtentwicklungsimpulse, die der Stadt nachhaltig dienten. Um einen weiteren „Schub“ für die Stadtentwicklung zu erreichen, richtete die Stadt im Jahre 2004 ein neues internationales Festival aus, das so genannte Forum 2004. Die Olympischen Spiele 2004 in Athen stellen das jüngste Ereignis dieser Art dar. Durch die Ausrichtung dieses großen Projektes ist die Hauptstadt Griechenlands in den Fokus des Interesses der stadtgeographischen Forschungen gerückt. Vor diesem Hintergrund muss die Frage erörtert werden, inwieweit Athen den Beschleunigungseffekt für die Stadtentwicklung durch die Ausrichtung der Olympischen Spiele genutzt hat. Hierbei ist vor allem interessant, welche Veränderungen die Agglomeration durch das Ereignis erfahren hat. Zudem müssen die wirtschaftlichen Vorteile und Risiken dargelegt und die Finanzierung des Ereignisses untersucht werden. Aus diesem Grund sollen zunächst die Begriffe der „Stadtentwicklung“ und die „Politik der großen Projekte“ bzw. die „Festivalisierung der Politik“ erörtert werden, um anschließend die Olympischen Spiele als großes Ereignis zu betrachten. In Kapitel 4 wird schließlich auf die Veränderungen in Athen im Zuge der Olympischen Spiele 2004 eingegangen. Hierbei sollen die Veränderungen der Verkehrsinfrastruktur, der urbanen Räume und der Wirtschaft untersucht werden. Zudem soll die wirtschaftliche Grundlage des großen Projektes erfasst und analysiert werden.