Essay aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Bevölkerungsgeographie, Stadt- u. Raumplanung, Note: 1,7, Universität Bayreuth (Geographisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar: New Approaches in Human Geography, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Relevanz von städtischen Atmosphären im planerischen Umfeld zu analysieren. Ohne den Begriff der städtischen Atmosphären zunächst genauer definieren zu wollen, stellen sich nach eigenen Erfahrungen im Zuge von Städtereisen Fragen wie beispielsweise "Wie gefiel dir das Flair in der Innenstadt?", "Hatte Ort X ein bestimmtes Ambiente" oder "Erschien dir die Atmosphäre so, wie du sie dir vorgestellt hast?" Während der Beantwortung solcher Fragen wird bereits die für den Atmosphärenbegriff bekannte Nähe zur Subjektivität deutlich, denn jede Person antwortet infolge eigener Erfahrungen divers. Dabei werden positiv konnotierte Begriffe wie historisch, hip, cool beziehungsweise negativ anmutende Begriffe wie stressig, laut, schmutzig oder hektisch erwähnt, die allesamt nahelegen, dass persönliche Ansichten im Zuge der Beanspruchung aller Sinne sowie durch verschiedene Sichtweisen und Perspektiven unterschiedlich ausfallen. Heibach beschreibt demzufolge das Erleben der Stadt als "inhärent multisensorisch". Individuelle Einschätzungen und Erfahrungen städtischer Atmosphären sind unter anderem nach Hasse von Gefühlen und Situationen geprägt. In vorliegender Arbeit stellt sich speziell die Frage, wie das theoretische Konzept der städtischen Atmosphären im praktisch-planerischen Umfeld angewendet wird. Die zum Teil sehr unterschiedlichen Definitionsversuche unterschiedlicher Sozialwissenschaftler wie Böhme, Hasse oder Kazig legen nahe, dass das Konzept nicht ganz leicht zu greifen ist. Dörfler und Manns, deren Ansatz den Kern der Arbeit bilden soll, sehen in diesem Zusammenhang städtische Atmosphären als eine "sozioräumliche Subjekt-Objekt- Relation". Hasse spricht im Bereich der Atmosphären von "Halbdingen" und "Synästhesien". Diese zugegebenermaßen zwar wissenschaftlich hochwertigen, jedoch für den "Allerweltsmenschen" und Professionellen ohne philosophisches Faible nicht ganz einfach zu verstehende Ausdrucksweise offenbart bereits erste Missstände für die praktische Anwendbarkeit. Es wird die These angestellt, dass das Konzept der städtischen Atmosphäre vor allem auch in Hinblick auf die Zukunft immer weniger bis keine Anwendung in der Planungspraxis erhält.
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