Während seine Eltern im Urlaub sind, kümmert sich Marek Stahlberg um deren Videothek. Hier kommen Filmliebhaber aus allen Schichten und Lebensbereichen vorbei, es wird diskutiert, Kaffee getrunken, philosophiert. Doch die Existenz der Videothek ist gefährdet. Eine Heuschrecken- und Spekulantenplage zieht übers Land. Die kleine Kiezgemeinschaft will sich ihren anachronistischen Ort partout nicht nehmen lassen und stemmt sich mit Ideenreichtum gegen die scheinbare Übermacht... "Sorglosigkeit ist das Glück des kleinen Mannes." Doch was, wenn dem nicht so ist und alles auf dem Spiel steht? Im Falle von Marek Stahlberg und der Videothek seiner Eltern und überhaupt der ganzen kleinen Kiezgemeinschaft heißt das: Den Immobilienhaien alles entgegenstellen, um weiterhin hier wohnen und leben zu können. Auch mit geringem Einkommen - sofern das überhaupt da ist - und ohne große Aussicht auf Erfolg. Der Reigen ist eröffnet. Doch ganz so wehrlos, wie es scheint, sind sie eben nicht. Rainer Imms Buch - spannend, kraftvoll und mit viel Humor erzählt - ist eine Hommage an die Freundschaft und an den Film. Vor allem aber an unwiederbringliche Orte der Gemeinschaft und des Austauschs - und an die Kraft der Kleinen gegen die Großen. In einer immer harscher werdenden Realität schlägt er märchenhafte Töne an und spürt damit dem Autor Nick Hornby und den Filmemachern Ken Loach und Aki Kaurismäki nach.
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