Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 2,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Deutschland 1945-1949, Sprache: Deutsch, Abstract: Schon während des Zweiten Weltkrieges beschlossen die Staatschefs Großbritanniens, der USA und der Sowjetunion, daß nach einer bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches eine Friedenskonferenz abgehalten werden sollte. Diese Konferenz fand vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 am Potsdamer Cecilienhof statt. Ihr waren bereits zwei große Treffen dieser drei großen Nationen vorangegangen, die im Herbst 1943 in Teheran und im Februar 1945 in Jalta stattgefunden hatten. Beweggrund der Konferenz von Potsdam war vor allem, über den Abschluß des Zweiten Weltkrieges zu beraten. Hierbei sollte das Schicksal des Kriegsverlierers Deutschland und seiner Verbündeten sowie eine Neuordnung Europas bestimmt werden. Einen erheblichen Einfluß auf diese Beratungen hatten die Staatsoberhäupter der drei Siegermächte, die als Vertreter ihrer Länder sich in Potsdam dazu berufen fühlten, die politischen Weichen für die Zeit nach 1945 zu stellen. Ein sehr interessanter Aspekt hierbei ist, daß die drei Staatschefs ganz unterschiedliche Voraussetzungen, Erfahrungswerte und Ziele hatten. Die Vereinigten Staaten wurden auf der Potsdamer Konferenz vom neuen US-Präsidenten Harry S. Truman vertreten. Der Repräsentant des Vereinten Königreichs war zunächst Premierminister Winston Churchill, der aber nach einer Wahlniederlage von Clement Attlee abgelöst wurde. Stalin, der sowjetischen Vertreter, war zum Abschluß der Konferenz der einzige unter den drei Staatschefs, der auch auf den Konferenzen in Teheran und Jalta teilgenommen hatte. Edvard Radzinsky schreibt in seinem Buch “Stalin” sogar: “Stalin had suceeded in outsmarting two Titans; what hope had these two against him?” Radzinsky schreibt also den ehemaligen beiden Vertretern der USA und Großbritanniens, Roosevelt und Churchill, einen großen Einfluß zu, indem er sie als “Titanen” bezeichnet. Diese aber hat Stalin sozusagen überlebt. Jetzt sollte er zwei Verhandlungspartnern, nämlich Truman und Attlee, gegenüber stehen, die laut Radzinsky keinerlei Hoffnung haben konnten, etwas gegen Stalin ausrichten zu können. Stalin wird daher von Lothar Dralle als die Person bezeichnet, die die Potsdamer Konferenz beherrscht hat. Ob dieser Eindruck stimmt, ob Stalin also wirklich den größten Einfluß auf die Entwicklung vor, während und nach der Potsdamer Konferenz gehabt hat, dieser Frage soll im Folgenden nachgegangen werden. [...]