„Denn ich hatte kein Herz. Ich hatte Essen.
Ich hatte keine Liebe. Ich hatte Essen.
Ich hatte keine Angst, nur Erstarrung und Essen.
Ich hatte keinen Zorn, nur einen Magen, der sich bis zum Rand füllte.“ (S. 316)
Wer keine Lust hat, die ganze Rezension zu lesen, hier eine Kurzfassung:
Wundervoll. Unbedingt lesen!
„Stalins Kühe“ ist in gewissem Sinn eine Familiengeschichte über drei…mehr„Denn ich hatte kein Herz. Ich hatte Essen.
Ich hatte keine Liebe. Ich hatte Essen.
Ich hatte keine Angst, nur Erstarrung und Essen.
Ich hatte keinen Zorn, nur einen Magen, der sich bis zum Rand füllte.“ (S. 316)
Wer keine Lust hat, die ganze Rezension zu lesen, hier eine Kurzfassung: Wundervoll. Unbedingt lesen!
„Stalins Kühe“ ist in gewissem Sinn eine Familiengeschichte über drei Generationen, genauer gesagt eine Frauenfamiliengeschichte: Sofia, die Großmutter, Katariina, die Mutter und Anna, die Tochter. Aber im Mittelpunkt steht Anna, die mit ihrer Identität und ihrem „Herrn“ – ihrer Bulimie – kämpft. Im Laufe des Romans lernt der Leser diesen Herrn, aber auch seine Ursachen gut kennen.
Sofia und Katariina sind Estinnen, Katariina heiratet aber einen Finnen und wandert aus. Und so lernt man auch sehr viel über die estnische Geschichte im 20. Jahrhundert, den Zweiten Weltkrieg, die Deportationen nach Sibirien, die Kollektivierung der Landwirtschaft, die Mangelwirtschaft, bis hin zum Systemwechsel 1989.
Sofi Oksanens Sprache hat mich begeistert. Gerade Annas Krankheit, die oft aus der Ich-Perspektive beschrieben wird, ist oft so plastisch beschrieben, dass es einem Angst wird. Unglaublich kraftvoll. Aber auch die Komposition, der Wechsel zwischen den drei Generationen und Geschichten, zwischen Zeiten und Orten, hat mir sehr gut gefallen.
Und weil ich gerade beim Schwärmen bin: auch das Cover finde ich besonders erwähnenswert und äußerst gelungen!
Eine klare Leseempfehlung von mir! Und ich werde mir jetzt das nächste Buch der Autorin besorgen.