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"Science in Fiction" hat Carl Djerassi die Form der Literatur genannt, zu der er 1989 mit Cantors Dilemma seine erste überzeugende Probe gegeben hat: "Denn Djerassi ist ein mitreißender Erzähler", schrieb die FAZ damals, "der es versteht, eine spannende, tempogeladene Geschichte voll witziger Dialoge zu schreiben, die dem Leser auf unterhaltsame Weise Einblicke in die ,Seele der modernen Wissenschaft' erlauben." Nach dem "Nobelpreis-Roman" Cantors Dilemma folgte 1993 Das Bourbaki Gambit, in dem es um das leidenschaftliche Verlangen von Naturwissenschaftlern nach Anerkennung durch ihresgleichen…mehr
"Science in Fiction" hat Carl Djerassi die Form der Literatur genannt, zu der er 1989 mit Cantors Dilemma seine erste überzeugende Probe gegeben hat: "Denn Djerassi ist ein mitreißender Erzähler", schrieb die FAZ damals, "der es versteht, eine spannende, tempogeladene Geschichte voll witziger Dialoge zu schreiben, die dem Leser auf unterhaltsame Weise Einblicke in die ,Seele der modernen Wissenschaft' erlauben." Nach dem "Nobelpreis-Roman" Cantors Dilemma folgte 1993 Das Bourbaki Gambit, in dem es um das leidenschaftliche Verlangen von Naturwissenschaftlern nach Anerkennung durch ihresgleichen geht und um die Frage, ob Kollegialität und Freundschaft unter Wissenschaftlern denn möglich ist oder Mißgunst und Ehrgeiz, Gier nach Erfolg und finanzieller Nutzen die Szene beherrschen. Seit Jahren sind beide höchst aktuellen Romane vergriffen. Für die Neuausgabe in einem Band hat Carl Djerassi ein zusammenfassendes Vorwort geschrieben und Das Bourbaki Gambit stark überarbeitet.
Carl Djerassi, geboren 1923 in Wien, lebte bis zu seinem Tod im Januar 2015 in San Francisco, London und Wien. Aufgewachsen z.T. in Bulgarien, der Heimat seines Vaters, 1938 nach Amerika geflohen, wo er studiert hat und sich als Naturwissenschaftler, später auch als Mäzen und Kunstsammler, einen Namen machte. Für sein berufliches Wirken wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und mit 32 Ehrendoktoraten gewürdigt. Carl Djerassi war u.a. Träger des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland sowie des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst. 2005 erschien eine österreichische Briefmarke mit seinem Porträt. Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen, mehrere populäre Bücher zum Thema, autobiographische Veröffentlichungen, Romane und Theaterstücke. Bei Haymon: "This Man's Pill". "Sex, die Kunst und Unsterblichkeit" (2001), "Stammesgeheimnisse" (mit den beiden Romanen "Cantors Dilemma" und "Das Bourbaki Gambit", 2002), "Kalkül / Unbefleckt". Zwei Theaterstücke aus der Welt der Wissenschaft (2003), "EGO". Roman und Theaterstück (2004), "Aufgedeckte Geheimnisse". Zwei Romane aus der Welt der Wissenschaft: "Menachems Same" und "NO" (2005), "Phallstricke. Tabus". Zwei Theaterstücke aus den Welten der Naturwissenschaft und der Kunst (2006), "Vier Juden auf dem Parnass". Ein Gespräch (mit Fotokunst von Gabriele Seethaler, 2008), "Vorspiel". Theaterstück (2011), "Tagebuch des Grolls. A Diary of Pique 1983-1984" (übersetzt von Sabine Hübner, 2012), "Chemie im Theater. Killerblumen". Ein Lesedrama (2012), "Der Schattensammler". Die allerletzte Autobiografie. Carl Djerassis Bücher wurden aus dem Amerikanischen von Ursula-Maria Mössner übersetzt.
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