Sandra Mohr und Sascha Bergmann müssen gemeinsam einen Mordfall aufklären, leichter gesagt als getan, denn zum einen findet Sandra ihren Kollegen alles andere als sympathisch und zum anderen müssen sie dazu in ihr Heimatdorf, dem sie nicht ohne Grund den Rücken gekehrt hatte. Doch die Arbeit muss
getan werden und so sieht Sandra sich schon bald gezwungen ihrer Familie und ihrer Vergangenheit in…mehrSandra Mohr und Sascha Bergmann müssen gemeinsam einen Mordfall aufklären, leichter gesagt als getan, denn zum einen findet Sandra ihren Kollegen alles andere als sympathisch und zum anderen müssen sie dazu in ihr Heimatdorf, dem sie nicht ohne Grund den Rücken gekehrt hatte. Doch die Arbeit muss getan werden und so sieht Sandra sich schon bald gezwungen ihrer Familie und ihrer Vergangenheit in die Augen zu blicken. Der Mord darf bei all dem natürlich nicht vergessen werden, doch die Dorfgemeinde schweigt lieber, als dass sie tatkräftig bei den Ermittlungen unterstützt.
'Steirerblut' ist ein Alpen-Krimi mit seinem ganz eigenen Charme, dem der Leser sofort erlegen ist. Der Prolog ist sehr kurz und knapp gehalten und handelt von dem Mord an sich bzw. von den Gedanken des Opfers in den letzten Sekunden. Sofort fühlt der Leser selbst den Schmerz und hat den Drang zu erfahren, was der Frau wiederfahren ist und wer ihr dies angetan hat, auch wenn man zu Anfang noch gar nicht weiß wer das Opfer eigentlich war.
Auch nach dem Prolog fällt das weitere Lesen sehr leicht, der flüssige Schreibstil lässt den Leser nur so durch die Seiten fliegen. Hilfreich bei der gesamten Lektüre ist es, dass die Hauptprotagonisten Sandra und Sascha sehr sympathisch wirken, auch wenn sie untereinander wohl eine etwas andere Auffassung voneinander haben, der Leser schließt beide sofort in sein Herz. Daher fühlt man sich als wäre man hautnah dabei. Bald lernt man auch Sandras Heimat und ihre Familie und alte Bekannte kennen. Diese hinterlassen jedoch gemischte Gefühle, vor allem Sandras Halbbruder Mike ist ein wirklich fieser Typ, dem man nicht unbedingt des Nachts begegnen möchte. Als während der Ermittlungen auch noch der Verdacht aufkommt, dass er etwas mit der Tat zu tun haben könnte, zerbricht Sandras Familie noch mehr als es sowieso schon der Fall war. Immer wieder hofft sie dem Dorf endgültig den Rücken kehren zu können, aber immer wieder zwingen die Ermittlungen sie, doch wieder zurück zu fahren, was hauptsächlich daran liegt, dass die Dorfbewohner zusammen halten und die Ermittlungen nicht gerade erleichtern. Hier sieht man sehr schön, dass die Autorin sich einem Klischee bedient, welches kleinen Gemeinden anhaftet, nämlich, dass immer alle zusammen halten und niemand verraten wird, egal was geschehen ist. Auch heutzutage gibt es dies noch immer in solch kleinen Gemeinschaften und es wird wohl auch immer so sein.
Wunderbar gelungen ist es der Autorin eine Mischung aus Privatem und Beruflichem der beiden Hauptprotagonisten darzubringen, da man als Leser so auch einiges aus dem Umfeld und den Hintergründen der Personen erfährt und ihr Verhalten in bestimmten Situationen besser einschätzen und verstehen kann. Dennoch vergisst sie den Aspekt der Spannung nicht, trotz der privaten Abschnitte, steigt die Spannung kontinuierlich, so dass man während alles Sequenzen gefesselt ist und das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Bis zum Schluss bleibt es unvorhersehbar was wirklich geschehen ist. Natürlich stellt man eigene Theorien auf, die aber alle nach und nach zunichte gemacht werden, bis nur noch eine Möglichkeit offen bleibt, die schließlich auch bestätigt wird. Im Grunde ist die Lösung recht simpel, aber gerade deswegen wird man nicht sofort darauf kommen, da es einem vielleicht zu einfach vorkommt, wenn man es überhaupt schon in Erwägung zieht.
Mit 'Steirerblut' schafft Claudia Rossbacher einen wunderbaren Krimi, der jeden Leser fesseln wird. Und am Ende fragt man sich nur noch: Wann kommt endlich der nächste Fall für das neue Ermittlerduo?