Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Theologie - Vergleichende Religionswissenschaft, Note: 1.3, Universität Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Hausarbeit soll die Problematik von christo- und eurozentrischen Begriffen in Bezug auf das Vergleichen von den verschiedenen Auffassungen der Religionen von Sterben, Tod und Postmortalität beleuchtet werden. Anschließend soll ein Bezug zum Religionsunterricht hergestellt werden und die Schwere der Problematik für den Bremer Religionsunterricht hervorgehoben werden. Die Anwendung des Problemfeldes wird am Beispiel der Internetseite "Religionen-entdecken" aufgezeigt, auf welcher SuS durch das bloße Eingeben von Stichworten Zusammenfassungen über ihr Zielthema der "Weltreligionen" abrufen können. Die Probleme religionswissenschaftlicher und didaktischer Natur, die sich alleine aus dem Wort "Stichwortsuche" ergeben, sind nur die Spitze des Eisbergs des Christo- beziehungsweise Eurozentrismus. Daraus erschließt sich die Leitfrage dieser Hausarbeit: "Wo lassen sich im Material euro- und christozentrische Begriffe finden?" Sterben, Tod und Postmortalitätsvorstellungen bieten eine enorme Bandbreite, um sich auf verschiedenen Ebenen damit auseinanderzusetzen. Gregor Ahn, ein renommierter Religionswissenschaftler, publizierte 2011 zusammen mit seinen Kolleginnen Nadja Miczek und Katja Rakow das Sammelband "Diesseits, Jenseits und Dazwischen? Die Transformation und Konstruktion von Sterben, Tod und Postmortalität", welches dieser Hausarbeit als Grundlagenliteratur dienen soll. In diesem Sammelband werden anhand diverser Beispiele anthropologische Grundannahmen und soziale Konstruktionen vom Tod, Sterben und Postmortalität ausführlich behandelt. So selbstverständlich und allgegenwärtig der Tod und die Postmortalitätsvorstellungen auch sind, umso mehr ist es verwunderlich, dass die Auseinandersetzung mit diesem in der Religionswissenschaft erst in der letzten Jahrzehnten Fahrt aufgenommen hat. Im Kontext der Fachdidaktik, besonders im Feld des konfessionslosen Religionsunterrichts in Bremen, wurde diese Problematik nur sporadisch bis gar nicht thematisiert. Allerdings ist genau für diesen Religionsunterricht der Diskurs über interreligiöse Bildung fundamental. Wenn über die Vorstellungen nach dem Tod gesprochen wird, werden (ob bewusst oder unbewusst) kulturelle Eigenschaften thematisiert. Diese wiederum entspringen oftmals religiösen Ursprüngen. Um also interreligiöse Bildung angemessen umsetzen zu können, kommt man wohl oder übel nicht am methodischen Modus Komparatistik vorbei, welche im Verlauf der Hausarbeit näher erläutert wird.
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