Während es den meisten Menschen heutzutage schwerfällt, sich mit Tod und Sterben auseinanderzusetzen, beschäftigen sich gerade Kinder und Jugendliche - ob mit oder ohne Behinderung - oftmals noch weitaus unbefangener mit existentiellen Fragen. Sie sind fasziniert von toten Tieren, machen sich weitreichende Gedanken über todbezogene Phänomene und versuchen ihre Einstellungen und Gefühle zu diesen zu klären, indem sie unbequeme Fragen stellen. Wir Erwachsene sind gut beraten, wenn wir diesen nicht ausweichen, sondern versuchen, ihnen zu einem besseren Umgang mit dem Tod verhelfen, indem wir ihnen Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit der Thematik anbieten und unsere Unterstützung bei der Bewältigung von Trauer gewährleisten. Gerade Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung benötigen hierbei verstärkt unsere Hilfe. Hierzu möchte der Autor mit seinem Fachbuch das nötige Hintergrundwissen sowie praktische Handlungsimpulse geben. Zunächst zeigt Martin Bube den gesellschaftlichen Umgang mit Tod und Sterben auf und skizziert die Folgen für die heutige Jugend und deren Todesvorstellungen, um daraus die pädagogische Relevanz des Themenkreises Sterben-Tod-Trauer für die Schule zu begründen. Im empirischen Teil der Studie gibt er einen Überblick über den bisherigen Forschungsstand zu den Todesvorstellungen und dem Todeserleben geistig behinderter Jugendlicher und schildert die Ergebnisse einer eigenen explorativen Interviewstudie mit neun Jugendlichen mit geistiger Behinderung über deren Erleben und Bewältigung von Sterben und Tod. Ausgehend von diesen Ergebnissen werden im abschließenden Praxisteil mit einer eigens ausgearbeiteten und im Unterricht erprobten Unterrichtssequenz eine Möglichkeit der Thematisierung von Tod und Sterben in Form einer Projektwoche vorgestellt und die generellen Auswirkungen von thanatalen Unterrichtsprogrammen zusammengefasst. Ziel des Buches ist es, dem Tod als wichtigem Lebensthema einen angemessenen Stellenwert in der Schule einzuräumen und den Förderschullehrern Mut zu machen, sich dieser Thematik im Unterricht zu stellen. Nur so können geistig behinderte Kinder und Jugendliche bereits im Schulalter lernen, den Tod als Teil des Lebens zu verstehen.