Der Dorfpunk ist ein Stadtbewohner geworden. Kein glücklicher allerdings. Ein Kunststudent, der die Kunst hasst: arm, arbeitslos, überflüssig. Nachts zieht er auf dem Hamburger Kiez durch die Kneipen, tagsüber schlägt er verkatert die Zeit tot, schreibt Gedichte oder geht zum Psychologen - das Leben ist für ihn eine Beleidigung. Seine einzige Hoffnung ist die Frau von gegenüber, die ihm beängstigend schöne Augen macht. Doch als es schließlich funkt, ergreift er die Flucht und geht mit einer drittklassigen Rockband auf Tournee. Blöd nur: Als Roadie hat er bei den Groupies kaum Chancen. >Sternstunden der Bedeutungslosigkeit< erzählt vom Alltag in der Warteschleife des Lebens. Der Held der Geschichte ist ein Loser, wie ihn nur Rocko Schamoni erfinden kann. Das Leben hat er zu seinem persönlichen Feind erklärt und liefert sich mit ihm ein irrwitziges Duell. Zwischen liebenswert kaputten Gestalten treibt Rocko Schamoni seinen unkaputtbaren Helden immer aufs Neue in Situationen, in denen nichts mehr hilft als sein verzweifelt trockener Witz.
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"Das Multitalent ist sowohl der Bohlen des Underground als auch der Adorno des Punk (...) in der Tradition des Entwicklungsromans gelingen dem genialen Dilettanten Erkenntnissplitter von zeitloser Tiefe." - Focus
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.06.2007Schopenhauer kam bis Cloppenburg
Was kommt nach einem Leben als Dorfpunk? Rocko Schamoni ist alle Illusionen los und feiert in seinem neuen Roman als verkrachte Großstadtexistenz "Sternstunden der Bedeutungslosigkeit".
Von Edo Reents
Die Popkultur und Schopenhauer - zwei, die sich (endlich) gefunden haben. 1970 gab es im Schopenhauer-Jahrbuch einen Aufsatz über pessimistisch-nihilistische Strömungen in der Rockmusik; als Untersuchungsmaterial diente unter anderem die erste Platte von Rod Stewart. Anderthalb Jahrzehnte später gab ein längst wieder vergessenes Popduo im deutschen Fernsehen zu Protokoll, sich privat mit Metaphysik zu befassen, am liebsten mit Nietzsche und Schopenhauer. Dann sangen die "Ärzte" das Lied "Schopenhauer", das mit dem Philosophen allerdings gar nichts zu tun hatte.
Und nun kommt Rocko Schamoni mit einem Schopenhauer-Roman. Geht das? Schamoni war Punker, und wenn man Punk als die Lebens- und Weltverweigerung schlechthin bezeichnen mag, dann liegt es auf der Hand, wo er in einem Alter, in dem Punk doch etwas albern wird, weltanschaulich landen musste, ohne dass er sich innerlich ganz vom Punk als Lebensgefühl verabschiedet hätte. Dazu passt, dass über die jüngste und leider wohl letzte CD (F.A.Z. vom 31. März) dieses erstaunlichen Doppeltalents unlängst befunden wurde, diese sei mehr Schopen- als Gassenhauer - wobei man hinzufügen kann, dass Schamoni dies selber sowieso immer war: Lustig gemeint war bei ihm weniger, als mancher meinte; auch seine (Klein-)Kunst ist, wie die Heinz Strunks, pessimistisch grundiert.
Der linke Trick der Natur.
"Sternstunden der Bedeutungslosigkeit" - wollte man den Titel ironisch verstehen, dann sollte man das Buch gleich wieder weglegen; man verstünde nicht, was Schamoni damit sagen will: nicht, dass speziell das in der Tat recht trübe Leben des Helden und Teil-Alter-Egos Michael Sonntag, sondern, dass die Existenz als solche bedeutungslos sei. Nun ist Schamoni nicht der Erste, dem das aufgeht; aber er löst es mit seltener Konsequenz ein. Ist das dann noch Popliteratur? Mit Sicherheit ist es keine Pose eines Ironikers, der nicht weiß, wo er sich sein Jackett kaufen soll; sondern ein Bekenntnis, das, denkt man nur lange genug darüber nach, erschütternd ist.
Für Schopenhauer war der Tod der "Musaget" der Philosophie, das Skandalon, das den Menschen überhaupt erst nachdenklich werden lässt; Schamonis Held rebelliert gegen das Leben, indem er dessen Triebfeder auf das zurückführt, auf das Schopenhauers Desillusionismus aus ist: Sexualität und auch Liebe als Trick der Natur, die "Plackerei" des Lebens unabsehbar fortzusetzen. Kinder in die Welt zu setzen, damit diese "weiter in der Mühle des Lebens treten als fleischernes Perpetuum Mobile"? Sonntag wünscht sich, seine Mutter hätte "die Pille sehr lange danach" genommen. Die Erkenntnistiefe, mit der dieser Held ausgestattet ist, lässt die Passagen, in denen er Mitleid und Sympathie mit der (leidenden) Kreatur Mensch als letzte verbliebene Tugend vertritt, überzeugender ausfallen als seine erotischen Abenteuer. Man könnte das Buch auch "Herzensergießungen eines unkeuschen Kiezbruders" nennen.
Dies alles legt die Tonart fest, der sich von dem etwas selbstzufriedenen Romananfang abhebt. Ein tiefer Ernst durchzieht das Buch. Zur Mitte hin, kurz bevor Sonntag nach einer weiteren durchzechten und durchhurten Nacht verzweifelt aufwacht, findet sich folgende Überlegung über die Erde: "Auf diesem dünnen Panzer haben sich vor nicht allzu langer Zeit Amöben eingerichtet, eine Art Schimmel in verschiedenen Formen und Ausprägungen. Kleinstlebewesen in scheinbar zufälliger Art und Weise überziehen die erkaltete Haut. Manche von ihnen sind dazu verdammt, ihr Leben hilflos verharrend zu verbringen, [ . . . ]andere suchen Gott oder den Sinn des Lebens." In der "Welt als Wille und Vorstellung" liest sich das so: "Im unendlichen Raum zahllose leuchtende Kugeln, um jede von welchen etwa ein Dutzend kleinerer beleuchteter sich wälzt, die, inwendig heiß, mit erstarrter kalter Rinde überzogen sind, auf der ein Schimmelüberzug lebende und erkennende Wesen erzeugt hat - dies ist die empirische Wahrheit, das Reale, die Welt. Jedoch ist es für ein denkendes Wesen eine mißliche Lage, auf einer jener zahllosen im grenzenlosen Raum freischwebenden Kugeln zu steh'n, ohne zu wissen woher noch wohin, und nur eines zu sein von unzählbaren ähnlichen Wesen, die sich drängen, treiben, quälen, rastlos und schnell entstehend und vergehend in anfangs- und endloser Zeit." Manches ist einfach abgeschrieben. Aber statt kleinlich nachzurechnen, bewundere man einen Roman, der zum Äußersten geht.
Hatten die "Dorfpunks", in denen Schamoni seine Jugend anrührend aufarbeitet, noch insofern Hoffnung gelassen, als darin das triste Dorfleben als Vorspiel zum Leben in der großen Stadt erträglich schien, so lässt der Held nun, wo er auch dies kennengelernt hat, alle Lebenslust fahren und widerlegt den Irrtum, das Leben wäre an bestimmten Orten grundsätzlich erträglicher. Eingerichtet in einer Heineschen Matratzengruft, mit passender Lektüre - Huysmans "Gegen den Strich" -, dämmert Sonntag sich in einen Weltekel hinein, aus dem es kein Entrinnen gibt. Die Musiker-, Gammler- und Gelegenheitsarbeiterszene geben, als typische Versatzstücke solcher Art von Literatur, einen sehr äußerlichen Rahmen ab. Von Sonntag, diesem verkrachten Kunststudenten, dem von Schopenhauers Metaphysik der Geschlechtsliebe restlos ernüchterten Casanova, lernen wir, dass Hoffnungslosigkeit in jedem Milieu gedeiht und die Therapie, der er sich als Depressiver stumpf unterzieht, dabei entbehrlich ist.
Jugend hat einfach zu viel Zeit.
Der wehmütige Besuch bei den Eltern in Cloppenburg, die es wirklich gut mit ihm meinen, ihn aber nun einmal nicht verstehen, könnte einem die Tränen in die Augen treiben. Fatal ist hier die ideenlose Sesshaftigkeit all der Dagebliebenen; fatal aber auch die Getriebenheit des kurzzeitig Heimkehrenden, dem nicht zu helfen ist. Diese Passagen sind an Beobachtungsschärfe, Selbstkritik und wissender Humanität ohne weiteres mit den letzten Passagen von Kellers "Grünem Heinrich" zu vergleichen. "Ich will meine Jugend zurück", sagt Sonntag. Aber es ist zu spät - und auch gar nicht erstrebenswert: Sonntag lernt die Jugend als einen Zustand zu durchschauen, in dem man einfach zu viel Zeit hat.
Deswegen gibt es nur eine Konsequenz: "Ich will raus aus dem Morast." Sonntag kündigt die Sozialhilfe, trinkt weniger und hält äußerlich auf sich; dann die Ode an eine, die vorüberging: "Ihr Gang ist bestimmt, entschieden voller Leben. Ich beginne zu laufen, komme ihr näher. Sie ist es. Ich strecke meinen Arm aus und lege ihn auf ihre Schulter. Sie dreht sich um, erkennt mich und lächelt mich an. Und damit fängt die Geschichte an." Es bleibt offen, was daraus wird. Ganz abnehmen mag man Sonntag die Zuversicht nicht; er hat schon zu viel gesehen und gedacht. Das Elend ist in allen, zum Beispiel in dem Frührentner, den er bei jener deprimierenden Handlung, von der in der Gegenwartsliteratur insgesamt etwas viel die Rede ist, durchs Fenster beobachtet - einer von vielen, mit denen "der liebe Gott seine hämischen Späße treibt". Irgendwann erwischt es jeden: "Einsame ältere Männer und Frauen mit Erinnerungen an Liebe, an Sexualität und Zärtlichkeit, mit Bildern im Kopf aus Tagen, in denen auch sie noch von der Welt gewollt wurden."
Jean Paul schrieb über das Buch, das von der schlechtesten aller Welten handelte: "Ein genial-philosophisches, kühnes, vielseitiges Werk voll Scharfsinn und Tiefsinn, aber mit einer oft trost- und bodenlosen Tiefe. Zum Glück kann ich das Buch nur loben, nicht unterschreiben." Der unterzeichnende Rezensent kann die "Sternstunden der Bedeutungslosigkeit" nur loben und unterschreiben.
- Rocko Schamoni: "Sternstunden der Bedeutungslosigkeit". Roman. DuMont Verlag, Köln 2007. 250 S., br., 14,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Was kommt nach einem Leben als Dorfpunk? Rocko Schamoni ist alle Illusionen los und feiert in seinem neuen Roman als verkrachte Großstadtexistenz "Sternstunden der Bedeutungslosigkeit".
Von Edo Reents
Die Popkultur und Schopenhauer - zwei, die sich (endlich) gefunden haben. 1970 gab es im Schopenhauer-Jahrbuch einen Aufsatz über pessimistisch-nihilistische Strömungen in der Rockmusik; als Untersuchungsmaterial diente unter anderem die erste Platte von Rod Stewart. Anderthalb Jahrzehnte später gab ein längst wieder vergessenes Popduo im deutschen Fernsehen zu Protokoll, sich privat mit Metaphysik zu befassen, am liebsten mit Nietzsche und Schopenhauer. Dann sangen die "Ärzte" das Lied "Schopenhauer", das mit dem Philosophen allerdings gar nichts zu tun hatte.
Und nun kommt Rocko Schamoni mit einem Schopenhauer-Roman. Geht das? Schamoni war Punker, und wenn man Punk als die Lebens- und Weltverweigerung schlechthin bezeichnen mag, dann liegt es auf der Hand, wo er in einem Alter, in dem Punk doch etwas albern wird, weltanschaulich landen musste, ohne dass er sich innerlich ganz vom Punk als Lebensgefühl verabschiedet hätte. Dazu passt, dass über die jüngste und leider wohl letzte CD (F.A.Z. vom 31. März) dieses erstaunlichen Doppeltalents unlängst befunden wurde, diese sei mehr Schopen- als Gassenhauer - wobei man hinzufügen kann, dass Schamoni dies selber sowieso immer war: Lustig gemeint war bei ihm weniger, als mancher meinte; auch seine (Klein-)Kunst ist, wie die Heinz Strunks, pessimistisch grundiert.
Der linke Trick der Natur.
"Sternstunden der Bedeutungslosigkeit" - wollte man den Titel ironisch verstehen, dann sollte man das Buch gleich wieder weglegen; man verstünde nicht, was Schamoni damit sagen will: nicht, dass speziell das in der Tat recht trübe Leben des Helden und Teil-Alter-Egos Michael Sonntag, sondern, dass die Existenz als solche bedeutungslos sei. Nun ist Schamoni nicht der Erste, dem das aufgeht; aber er löst es mit seltener Konsequenz ein. Ist das dann noch Popliteratur? Mit Sicherheit ist es keine Pose eines Ironikers, der nicht weiß, wo er sich sein Jackett kaufen soll; sondern ein Bekenntnis, das, denkt man nur lange genug darüber nach, erschütternd ist.
Für Schopenhauer war der Tod der "Musaget" der Philosophie, das Skandalon, das den Menschen überhaupt erst nachdenklich werden lässt; Schamonis Held rebelliert gegen das Leben, indem er dessen Triebfeder auf das zurückführt, auf das Schopenhauers Desillusionismus aus ist: Sexualität und auch Liebe als Trick der Natur, die "Plackerei" des Lebens unabsehbar fortzusetzen. Kinder in die Welt zu setzen, damit diese "weiter in der Mühle des Lebens treten als fleischernes Perpetuum Mobile"? Sonntag wünscht sich, seine Mutter hätte "die Pille sehr lange danach" genommen. Die Erkenntnistiefe, mit der dieser Held ausgestattet ist, lässt die Passagen, in denen er Mitleid und Sympathie mit der (leidenden) Kreatur Mensch als letzte verbliebene Tugend vertritt, überzeugender ausfallen als seine erotischen Abenteuer. Man könnte das Buch auch "Herzensergießungen eines unkeuschen Kiezbruders" nennen.
Dies alles legt die Tonart fest, der sich von dem etwas selbstzufriedenen Romananfang abhebt. Ein tiefer Ernst durchzieht das Buch. Zur Mitte hin, kurz bevor Sonntag nach einer weiteren durchzechten und durchhurten Nacht verzweifelt aufwacht, findet sich folgende Überlegung über die Erde: "Auf diesem dünnen Panzer haben sich vor nicht allzu langer Zeit Amöben eingerichtet, eine Art Schimmel in verschiedenen Formen und Ausprägungen. Kleinstlebewesen in scheinbar zufälliger Art und Weise überziehen die erkaltete Haut. Manche von ihnen sind dazu verdammt, ihr Leben hilflos verharrend zu verbringen, [ . . . ]andere suchen Gott oder den Sinn des Lebens." In der "Welt als Wille und Vorstellung" liest sich das so: "Im unendlichen Raum zahllose leuchtende Kugeln, um jede von welchen etwa ein Dutzend kleinerer beleuchteter sich wälzt, die, inwendig heiß, mit erstarrter kalter Rinde überzogen sind, auf der ein Schimmelüberzug lebende und erkennende Wesen erzeugt hat - dies ist die empirische Wahrheit, das Reale, die Welt. Jedoch ist es für ein denkendes Wesen eine mißliche Lage, auf einer jener zahllosen im grenzenlosen Raum freischwebenden Kugeln zu steh'n, ohne zu wissen woher noch wohin, und nur eines zu sein von unzählbaren ähnlichen Wesen, die sich drängen, treiben, quälen, rastlos und schnell entstehend und vergehend in anfangs- und endloser Zeit." Manches ist einfach abgeschrieben. Aber statt kleinlich nachzurechnen, bewundere man einen Roman, der zum Äußersten geht.
Hatten die "Dorfpunks", in denen Schamoni seine Jugend anrührend aufarbeitet, noch insofern Hoffnung gelassen, als darin das triste Dorfleben als Vorspiel zum Leben in der großen Stadt erträglich schien, so lässt der Held nun, wo er auch dies kennengelernt hat, alle Lebenslust fahren und widerlegt den Irrtum, das Leben wäre an bestimmten Orten grundsätzlich erträglicher. Eingerichtet in einer Heineschen Matratzengruft, mit passender Lektüre - Huysmans "Gegen den Strich" -, dämmert Sonntag sich in einen Weltekel hinein, aus dem es kein Entrinnen gibt. Die Musiker-, Gammler- und Gelegenheitsarbeiterszene geben, als typische Versatzstücke solcher Art von Literatur, einen sehr äußerlichen Rahmen ab. Von Sonntag, diesem verkrachten Kunststudenten, dem von Schopenhauers Metaphysik der Geschlechtsliebe restlos ernüchterten Casanova, lernen wir, dass Hoffnungslosigkeit in jedem Milieu gedeiht und die Therapie, der er sich als Depressiver stumpf unterzieht, dabei entbehrlich ist.
Jugend hat einfach zu viel Zeit.
Der wehmütige Besuch bei den Eltern in Cloppenburg, die es wirklich gut mit ihm meinen, ihn aber nun einmal nicht verstehen, könnte einem die Tränen in die Augen treiben. Fatal ist hier die ideenlose Sesshaftigkeit all der Dagebliebenen; fatal aber auch die Getriebenheit des kurzzeitig Heimkehrenden, dem nicht zu helfen ist. Diese Passagen sind an Beobachtungsschärfe, Selbstkritik und wissender Humanität ohne weiteres mit den letzten Passagen von Kellers "Grünem Heinrich" zu vergleichen. "Ich will meine Jugend zurück", sagt Sonntag. Aber es ist zu spät - und auch gar nicht erstrebenswert: Sonntag lernt die Jugend als einen Zustand zu durchschauen, in dem man einfach zu viel Zeit hat.
Deswegen gibt es nur eine Konsequenz: "Ich will raus aus dem Morast." Sonntag kündigt die Sozialhilfe, trinkt weniger und hält äußerlich auf sich; dann die Ode an eine, die vorüberging: "Ihr Gang ist bestimmt, entschieden voller Leben. Ich beginne zu laufen, komme ihr näher. Sie ist es. Ich strecke meinen Arm aus und lege ihn auf ihre Schulter. Sie dreht sich um, erkennt mich und lächelt mich an. Und damit fängt die Geschichte an." Es bleibt offen, was daraus wird. Ganz abnehmen mag man Sonntag die Zuversicht nicht; er hat schon zu viel gesehen und gedacht. Das Elend ist in allen, zum Beispiel in dem Frührentner, den er bei jener deprimierenden Handlung, von der in der Gegenwartsliteratur insgesamt etwas viel die Rede ist, durchs Fenster beobachtet - einer von vielen, mit denen "der liebe Gott seine hämischen Späße treibt". Irgendwann erwischt es jeden: "Einsame ältere Männer und Frauen mit Erinnerungen an Liebe, an Sexualität und Zärtlichkeit, mit Bildern im Kopf aus Tagen, in denen auch sie noch von der Welt gewollt wurden."
Jean Paul schrieb über das Buch, das von der schlechtesten aller Welten handelte: "Ein genial-philosophisches, kühnes, vielseitiges Werk voll Scharfsinn und Tiefsinn, aber mit einer oft trost- und bodenlosen Tiefe. Zum Glück kann ich das Buch nur loben, nicht unterschreiben." Der unterzeichnende Rezensent kann die "Sternstunden der Bedeutungslosigkeit" nur loben und unterschreiben.
- Rocko Schamoni: "Sternstunden der Bedeutungslosigkeit". Roman. DuMont Verlag, Köln 2007. 250 S., br., 14,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Mehr Schopen- als Gassenhauer"
FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG
"Ein Roman, der zum Äußersten geht. [...] Der unterzeichnende Rezensent kann die Sternstunden der Bedeutungslosigkeit nur loben und unterstreichen"."
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG
"Exakt das, was die kokett betitelten 250 Seiten 'Sternstunden der Bedeutungslosigkeit' verheißen - große Unterhaltung mit kleinen Seitenhieben auf bürgerliche Angepasstheit."
DIE WELT
"Das Multitalent ist sowohl der Bohlen des Underground als auch der Adorno des Punk (...) in der Tradition des Entwicklungsromans gelingen dem genialen Dilettanten Erkenntnissplitter von zeitloser Tiefe."
FOCUS
"Sympathisch und trostreich heiter."
DER TAGESSPIEGEL
"In seinem dritten Roman bricht sich zwischen Rülpsern der Verzweiflung die Poesie illustrer Sexszenen Bahn. Tröstlich trocken und bodenlos schön."
GQ
"Ein sanfter melancholischer Dampfhammer"
KÖLNER STADTANZEIGER
"Gelungener Balance-Akt zwischen hartem Witz und Loser-Wehmut"
TV MOVIE
FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG
"Ein Roman, der zum Äußersten geht. [...] Der unterzeichnende Rezensent kann die Sternstunden der Bedeutungslosigkeit nur loben und unterstreichen"."
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG
"Exakt das, was die kokett betitelten 250 Seiten 'Sternstunden der Bedeutungslosigkeit' verheißen - große Unterhaltung mit kleinen Seitenhieben auf bürgerliche Angepasstheit."
DIE WELT
"Das Multitalent ist sowohl der Bohlen des Underground als auch der Adorno des Punk (...) in der Tradition des Entwicklungsromans gelingen dem genialen Dilettanten Erkenntnissplitter von zeitloser Tiefe."
FOCUS
"Sympathisch und trostreich heiter."
DER TAGESSPIEGEL
"In seinem dritten Roman bricht sich zwischen Rülpsern der Verzweiflung die Poesie illustrer Sexszenen Bahn. Tröstlich trocken und bodenlos schön."
GQ
"Ein sanfter melancholischer Dampfhammer"
KÖLNER STADTANZEIGER
"Gelungener Balance-Akt zwischen hartem Witz und Loser-Wehmut"
TV MOVIE