In Virtuellen Communities kommunizieren und kollaborieren Individuen über das Internet miteinander, wobei die Zusammenarbeit meist freiwillig und ohne finanzielle Anreize stattfindet. Unternehmen nutzen Virtuelle Communities u.a. für das Customer Relationship Management und das Wissensmanagement. In Universitäten sollen virtuelle Lernnetzwerke die Interaktion zwischen Studierenden erhöhen und Lernerfolge steigern. Die Potenziale Virtueller Communities werden allerdings in vielen Fällen nicht ausgeschöpft, da komplexe Motivationsstrukturen eine systematische Mitgliedersteuerung erschweren. Stefan Stieglitz entwickelt einen Ordnungsrahmen, der einen systematischen Aufbau, den Betrieb und insbesondere eine Steuerung Virtueller Communities ermöglicht. Dazu analysiert er Strukturen und Funktionsweisen in Open Source-Projekten und identifiziert Steuerungsinstrumente, die er auf andere Typen Virtueller Communities überträgt. In zwei Fallstudien erprobt er den Ordnungsrahmen unter realen Bedingungen an einem Expertennetzwerk einer Börse und einem universitären Lernnetzwerk. In der abschließenden Analyse zeigt der Autor die Wirkungsweisen wettbewerblicher, kooperativer und hierarchischer Steuerungsinstrumente in Virtuellen Communities auf.