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Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 2,0, Philipps-Universität Marburg (Soziologie), Veranstaltung: Seminar: Soziale Beziehungen, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Debatte um ,Regretting Motherhood' geht es aber um mehr, als ,nur' um die Reue über die eigene Mutterschaft. Es geht auch um den Vorwurf fehlender Mutterliebe. Dabei empfinden bereuende Mütter oft beides: Reue und Liebe. Doch stößt vor allem diese benannte Ambivalenz auf Unverständnis, weshalb Betroffene Angst davor haben, kritisiert, stigmatisiert und ausgegrenzt zu werden.…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 2,0, Philipps-Universität Marburg (Soziologie), Veranstaltung: Seminar: Soziale Beziehungen, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Debatte um ,Regretting Motherhood' geht es aber um mehr, als ,nur' um die Reue über die eigene Mutterschaft. Es geht auch um den Vorwurf fehlender Mutterliebe. Dabei empfinden bereuende Mütter oft beides: Reue und Liebe. Doch stößt vor allem diese benannte Ambivalenz auf Unverständnis, weshalb Betroffene Angst davor haben, kritisiert, stigmatisiert und ausgegrenzt zu werden. Daher muss an dieser Stelle formuliert werden, was genau ,Regretting Motherhood' bedeutet: Es handelt sich hierbei nämlich nicht etwa um die Ablehnung der Kinder an sich, sondern lediglich um die Ablehnung der Mutterrolle. Der Gedanke, dass Mutterschaft per se mit Glück einhergeht, basiert nicht nur auf der weiblichen Evolution, er gilt auch heute noch als weitverbreiteter gesellschaftlicher Konsens. Demzufolge stellt Mutterschaft den Lebenszweck und die einzige Aufgabe einer Frau dar. Entsprechend wird die Erfüllung der Mutterrolle als gegeben angesehen und bleibt damit unhinterfragt. Die gesellschaftliche Norm stellt somit zwei essentielle Regeln auf: Eine Mutter hat ihre Kinder zu lieben und sie darf sich nicht wünschen, die Zeit zurückdrehen zu können. Doch was bedeutet es stigmatisiert zu werden? Der kanadische Soziologe Erving Goffman stellt in seinem Werk "Stigma - Über Techniken der Bewältigung beschädigter Identität" ((2008) [1967]) seine Erklärungen für Stigmatisierungsprozesse von Menschen im gesellschaftlichen Zusammenleben vor. Mit dem Terminus des Stigmas beschreibt er die ,individuelle Anomalität' von Menschen. Soziale Wesen (,Normale') leben von Akzeptanz, Anerkennung und Sympathie, während Stigmatisierte (,Unnormale') hiervon ausgeschlossen sind. Stigmatisierte Menschen tragen demnach einen Makel an sich, welcher eine diskriminierende Wirkung auf seinen Besitzer ausübt. In Bezug auf das vorgestellte Phänomen setzt sich diese Arbeit daher mit folgender Fragestellung auseinander: Werden bereuende Mütter nach Goffmans Verständnis stigmatisiert?

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