Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Universität zu Köln (Institut für deutsche Sprache und Literatur I), Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit ist es, Kiezdeutsch als eine linguistische Varietät des Deutschen einzuordnen, dadurch einen Beitrag zu leisten, ein differenziertes Verständnis für Kiezdeutsch zu entwickeln und Vorurteile, insbesondere gegenüber seinen Sprecher*innen, abzubauen. Nachdem in einer theoretischen Einbettung Kiezdeutsch zunächst im Kontext der deutschen Sprache und der öffentlichen Wahrnehmung verortet werden soll, widmet sich der Hauptteil der vorliegenden Arbeit der Betrachtung des Kiezdeutschen als linguistische Varietät sowohl in der öffentlichen Diskussion als auch im Schulunterricht. Abschließend werden die Ergebnisse in einem Fazit resümiert und die gezogenen Erkenntnisse noch einmal verdeutlicht. Das Forschungsinteresse beruht dementsprechend nicht nur auf der Aktualität der Thematik, sondern v.a. auf der Korrektur der oftmals unverhältnismäßig negativen Kritik, welche nicht nur einen falschen Eindruck von Kiezdeutsch, sondern auch von seinen Sprecher*innen vermittelt. Die vorliegende Arbeit folgt dabei stets der vom Verfasser aufgestellten Hypothese, dass Kiezdeutsch als eine linguistische Varietät des Deutschen verstanden werden muss, die sich mit der häufig als höherwertig empfundenen Standardsprache auf einer gemeinsamen Ebene bewegt. Der Forschungsstand zu Kiezdeutsch ist auf Grundlage der im Jahre 2012 erschienenen Monographie von Heike Wiese, an welcher sich die Ausführungen der vorliegenden Arbeit u.a. orientieren, deutlich gewachsen - auch wenn neuere Forschungsbeiträge aus der jüngeren Vergangenheit eher selten sind. Dennoch betont die nach wie vor negative Wahrnehmung von Kiezdeutsch die Relevanz einer reflektierten wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Thematik.