Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: sehr gut, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Sprachwissenschaftliches Institut), Veranstaltung: Linguistische Textanalysen, Sprache: Deutsch, Abstract: Intention vorliegender Arbeit ist es, im Zuge einer dialektischen Vermittlung von Stilistik und Textlinguistik Gedichte Konkreter Poesie anhand einer repräsentativen Auswahl zu untersuchen. Unter Rücksicht dieser beiden eng in Beziehung stehenden sprachwissenschaftlichen Teildisziplinen wird ein multiperspektivisches Analyseinstrumentarium eröffnet, das eine möglichst detailreiche und mehrdimensionale Untersuchung anstrebt. Dabei steht ohne Zweifel fest, dass eine textlinguistische Betrachtung Konkreter Texte möglich ist, wie die Zulassungsarbeit von BURIGK und die Dissertation von VOLLERT , die den Gegenstand Konkrete Poesie (im Folgenden KP genannt) in einer zuvor noch nie gezeigten semiotischen, typographischen und linguistischen Ausführlichkeit betrachtet, demonstrieren. Allerdings wird in beiden aufschlussreichen Arbeiten nicht die durchaus relevante Frage aufgeworfen, ob eine stilistische Analyse möglich ist, ob sich diese überhaupt lohnt und wenn ja, was sie zum Verständnis des Objektes Konkrete Dichtung beiträgt. Zwar sind in der textlinguistischen Auseinandersetzung mit dieser aufgrund des noch näher zu erläuternden Verwandtschaftsverhältnisses von Textlinguistik und Stilistik implizit stilkundliche Aussagen enthalten Eine aus dem Wesen der Stilistik hervorgehende Fragestellung, die explizit über Möglichkeiten und Grenzen ihrer Methoden im Hinblick auf Konkrete Texte Auskunft gibt, steht aber, soweit ich sehe, noch aus. Denn es liegt im Selbstverständnis des Sprachwissenschaftlers, „daß er“ – wie PETER HARTMANN in seinen für die Textlinguistik sowie die gesamte Sprachwissenschaft grundlegenden Aufsatz gezeigt hat – „um so mehr Gesichtspunkte aktivieren muß, je extremer die zu behandelnden Sprachäußerungen werden. Das aber wird den großen Nutzen haben, daß sich die Linguistik dazu zwingen muß, es nicht mit irgendwelchen bewährten Einseitigkeiten – und seien sie noch so effektiv – genug sein zu lassen.“