Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, Note: 1,3, Universität Leipzig (Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Ausgehend von den systemischen Bedingungen und Aufgaben des Schulehaltens und einer Analyse der Entstehung und Wirkung gegenseitiger Erwartungen der Interaktionspartner Schulleiter, Lehrer und Schüler im Prozess des Schulehaltens, werden Unterschiede zwischen „progressiven“ und „traditionellen“ Schulen und deren Konsequenz auf den Bildungserfolg zunächst theoretisch herausgearbeitet und dann mit den Ergebnissen einer eigenen qualitativen Untersuchung zweier erfolgreicher „progressiver“ Schulen sowie zweier durchschnittlich erfolgreicher „traditioneller“ Schulen in Deutschland verglichen. Die aus den Aussagen von Schulleitern, Lehrern und Schülern extrahierten empfundenen und gestellten Verhaltensanforderungen werden der von ihnen selbst beschriebenen Realität im Schulalltag gegenübergestellt. Forschungsstrategie: Vergleich Methoden: Dokumentenanalyse, Analyse von empirischem Material aus dem Dokumentarvideo „Treibhäuser der Zukunft“ von Reinhard Kahl, problemzentrierte Leitfadeninterviews Einsatzbereich und Nutzergruppe: intrakulturelle bildungssoziologische Vergleiche, schulpolitische Institutionen, Schulleiter, Lehrer, Schüler, Eltern Einleitung: Bildungserfolg als Befähigung zum „stillen Arbeiten“, selbstständigen Denken, Argumentieren und Problemlösen ist – im Gegensatz zu einer Befähigung zum „stillen Sitzen“, Abschreiben und Wiedergeben – nicht nur individuell von Vorteil sondern auch von gesellschaftlicher Relevanz. Ein entsprechender Bildungserfolg möglichst vieler bzw. aller Bürger kann nach allgemeiner Auffassung dazu beitragen, Demokratie und Toleranz zu stärken, ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, das Gesundheitssystem zu entlasten und nicht zuletzt die Ökonomie des Landes voranzubringen (z. B. Dalin 2000; OECD 2000). Insbesondere die Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung ist als der Wettbewerbsvorteil in Zeiten von Globalisierung, neuer Handelsfreiheiten und Geburtenrückgang in den Industrienationen zu einem der wichtigsten Themen geworden (OECD 2000: 17 f.; Hofmann 2000: 12). Viele Arbeitsplätze für Ungelernte verschwinden, Arbeitsverhältnisse wechseln immer häufiger (OECD 2000: 18). Damit werde Misserfolg im Bildungssystem durch die hohe Wahrscheinlichkeit von Arbeitslosigkeit oder schlechter Bezahlung zu einer Strafe für das Individuum und zu einer Last für die Gesellschaft, da Ressourcen verschwendet, der soziale Zusammenhalt destabilisiert und die sozialen Sicherungssysteme zusammenbrechen würden (OECD 2000: 18 f.).