Die Stochastik ist inzwischen unverzichtbarer Bestandteil des Mathematikunterrichts geworden. Zum einen wegen ihrer Bedeutung für die Umwelterschließung, zum anderen, weil jeder mündige Bürger mit statistischem Datenmaterial konfrontiert wird, aus dem er sich ein rational begründetes Urteil bilden soll. Dieses Buch stellt Material vor, das der Autor zunächst für seinen Unterricht erarbeitet hat, das sich dort, in der Lehrerausbildung und in der Lehrerfortbildung bewährt hat. Es ist gedacht für die individuelle Fortbildung, als Grundlage für zentrale wie regionale Fortbildungsmaßnahmen sowie als Material für Lehrveranstaltungen in der Lehrerausbildung. In diesem Buch wird eine Fülle von anwendungsorientierten Problemen für alle Jahrgangsstufen des Gymnasiums vorgestellt. Probleme, mit denen zum einen Lernziele abgetestet werden können, mit denen zum anderen aber auch Unterrichtssituationen geschaffen werden können, die zum selbständigen Entdecken führen, die Lernende anregen, von sich aus über den Stoff zu reden und eigene Lösungsstrategien zu entwickeln. Situationen, die geeignet sind, angemessen in stochastisches Denken einzuführen, das nur in der Stochastik gelehrt und gelernt werden kann, weil anderswo deterministisches Denken vorherrscht. Enthalten sind auch Aufgaben, bei denen moderne elektronische Hilfsmittel, sofern sie über ein leistungsfähiges Stochastik-Modul verfügen, exakte Lösungen ermöglichen, Aufgaben, bei denen man sich früher mit Näherungsverfahren begnügen musste, wobei nicht entschieden werden konnte, ob das Rechenergebnis tatsächlich das gestellte Problem löst. In einem zweiten Teil geht es um die spannende Frage, wann und warum sich die Stochastik als selbständiges Gebiet innerhalb der Mathematik etabliert hat, eine Darstellung, die durch Quellentexte, die von namhaften Wissenschaftlern übersetzt wurden, ergänzt wird. Er gliedert sich nach Fragen, die von Lernenden häufig gestellt werden: Welche Personen waren beteiligt? Welche Probleme wurden damals diskutiert? Worin bestand das Neuartige? Warum setzt man die Geburt der Stochastik im Jahr 1654 an? Gab es vorher kein stochastisches Denken?
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