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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit soll das Thema „Stockende Nachrichten. Zur Sage in „Beim Bau der chinesischen Mauer“ von Franz Kafka erläutert werden. Die Geschichte „Beim Bau der chinesischen Mauer“ ist im März 1917 entstanden. Der Titel dieser Geschichte fehlt allerdings im Manuskript. Er erscheint im postumen Druck innerhalb des Sammelbandes „Beim Bau der Chinesischen Mauer 1931“. Ähnlich wie die chinesische Mauer in…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit soll das Thema „Stockende Nachrichten. Zur Sage in „Beim Bau der chinesischen Mauer“ von Franz Kafka erläutert werden. Die Geschichte „Beim Bau der chinesischen Mauer“ ist im März 1917 entstanden. Der Titel dieser Geschichte fehlt allerdings im Manuskript. Er erscheint im postumen Druck innerhalb des Sammelbandes „Beim Bau der Chinesischen Mauer 1931“. Ähnlich wie die chinesische Mauer in dieser Erzählung nach einem „System des Teilbaues“ errichtet wurde, scheint auch der Text aus mehreren Teilen zusammengefügt, deren Einheit kaum wahrnehmbar ist. Nur im ersten Teil handelt er vom Bau der chinesischen Mauer, indem er stufenweise vom Konkreten ins Abstrakte und Prinzipielle vordringt. Zuerst steht das „System des Teilbaues“ und die ihm dienende spezielle Arbeitsorganisation im Mittelpunkt. Dann dominiert die Vorstellung von einem ganzheitlichen Konzept, das nach der Meinung des Erzählers die oberste „Führerschaft“ dem Mauerbau einst zugrunde legte und das daher zum Anlass einer historischen Untersuchung wird. Der folgende zweite Teil gilt ausschließlich dem Kaisertum und dem Kaiser, dessen Existenz aber ins Ungewisse gerät. So erscheint das Leben des Volkes wie das jedes einzelnen nur als „ein gewissermaßen freies, unbeherrschtes Leben“1, „das unter keinem gegenwärtigen Gesetze steht und nur der Weisung und Warnung gehorcht, die aus alten Zeiten zu uns herüberreicht“2. Diese zwei Hauptteile der Erzählung sind nicht in einem Zusammenhang, sondern wie die chinesische Mauer nach dem „System des Teilbaus“ komponiert. In dem Text wird von Kafka auch eine „Sage“ eingeschoben unter dem Titel „Eine kaiserliche Botschaft“, die in der jüdischen Wochenschrift „Selbstwehr“ 1919 veröffentlicht wurde. Eine kaiserliche Botschaft bezeichnete die verloren gegangene Beziehung zwischen Untertanen und Kaiser, zwischen dem Einzelnen und dem Ganzen und damit die verloren gegangene Möglichkeit, sich gesellschaftlich einzuordnen. Die Welt des alten China bietet sich Kafka wie von selbst als Stoff an. Ein einfacher Bürger des Landes erzählt seine Beobachtungen und Gedanken beim Bau der Großen Mauer. Die unendlich erscheinende Größe seiner Heimat führt dazu, dass alle Impulse, die von der Hauptstadt ausgehen, undeutlich werden und draußen in der Provinz nicht mehr als verbindliche Aufträge und Weisungen, sondern wie sagenhafte Historien ankommen. Die Erzählung hat den Charakter eines wissenschaftlichen Berichtes.