Schon immer, doch vor allem in den vergangenen Jahren, wurde der Markt geradezu überschwemmt mit zwar populärer, doch erschreckend flacher Literatur - und Stollbergs Inferno gehört eindeutig dazu.
M. S. Salomons Schreibstil erinnert - wenn überhaupt - an den eines (nicht sonderlich begabten)
Hauptschülers, viele Formulierungen wirken kantig und unbeholfen. Erfreut man sich sonst an Wortwitz und…mehrSchon immer, doch vor allem in den vergangenen Jahren, wurde der Markt geradezu überschwemmt mit zwar populärer, doch erschreckend flacher Literatur - und Stollbergs Inferno gehört eindeutig dazu.
M. S. Salomons Schreibstil erinnert - wenn überhaupt - an den eines (nicht sonderlich begabten) Hauptschülers, viele Formulierungen wirken kantig und unbeholfen. Erfreut man sich sonst an Wortwitz und beisenden Dialogen - hier mangelt es an beidem.
Der vielversprechende Ansatz eines Religions-Kritikers in der Hölle entwickelt sich recht bald zu geistloser Schwarz-Weiß-Malerei mit dem Tiefgang eines Groschen-Romans. (Verschiedene Sexszenen in der Vorhölle der Wollust und dem Garten Eden könntet tatsächlich aus einem solchen stammen.)
Am meisten schmerzt es jedoch, wie M.S.S. einigen der größten Philosophen, denkbar dümmste Aussagen machen lässt; von Friedrich Nietzsche, Feuerbach und Marx kennt er offenbar nur den Namen, nich aber, ihre Schriften.
Fazit:
Stollbergs Inferno hat weder etwas mit Aufklärung zu tun, noch mit einem Thriller, es handelt sich allenfalls um die pseudoerotischen Fantasien eines im Schwarz-Weiß-Denken gefangenen Geistes. Nicht lesenswert.