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Wenn wir unser Leben Revue passieren lassen, sind wir dann frei von Schuld?
Der Brief kommt überraschend, und er holt den Schriftsteller Max Schmeling aus seiner Komfortzone: einen Gefallen soll er ihm tun, seinem ehemaligen Schulkameraden Tibor Schittkowski, den er seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hat und den er aus vielen Gründen auch nicht sonderlich gut leiden konnte. Dass er sich auf ein Spiel mit gefährlichem Einsatz einlässt, ist ihm da noch nicht klar...

Produktbeschreibung
Wenn wir unser Leben Revue passieren lassen, sind wir dann frei von Schuld?

Der Brief kommt überraschend, und er holt den Schriftsteller Max Schmeling aus seiner Komfortzone: einen Gefallen soll er ihm tun, seinem ehemaligen Schulkameraden Tibor Schittkowski, den er seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hat und den er aus vielen Gründen auch nicht sonderlich gut leiden konnte. Dass er sich auf ein Spiel mit gefährlichem Einsatz einlässt, ist ihm da noch nicht klar...
Autorenporträt
Paula Polanski ist das Pseudonym einer deutschen Publizistin, die dieses Buch gemeinsam mit Håkan Nesser verfasst hat. Warum sie lieber anonym bleiben möchte, erschließt sich aus der Lektüre des Romans. Håkan Nesser ist einer der beliebtesten Autoren Schwedens. Er gilt als der "Philosoph unter den Krimiautoren Skandinaviens" (Hannes Hintermeier, FAZ). Nesser begegnete Paula Polanski während einer seiner Lesereisen in Deutschland, wo sie ihm ihre Geschichte erzählte.
Krimi des Monats June 2015
Böses Spiel

Es gibt Bücher, die liest man mindestens zweimal. Doch normalerweise liegt zwischen der Lektüre fast immer eine gewisse Zeitspanne. Bei "Strafe" ging es uns so, dass wir - kaum am Ende angelangt - das Buch wieder von vorn anfingen. Warum? Nun ... Paula Polanski und Håkan Nesser haben sich hier ein ganz besonderes Spiel einfallen lassen. Ein Buch wie eine dieser russischen Babuschkas, der Schachtelpuppen; es steckt immer noch eine Puppe in der Puppe und hier steckt mindestens noch eine Geschichte in der erzählten Geschichte oder dahinter oder zwischendrin. Mindestens ... aber wir müssen aufpassen, um nicht zu viel zu verraten ...

Welches Spiel mit dem Anruf beginnt, ahnt Max Schmeling nicht ...

Die offen daliegende Geschichte - zumindest tut sie so - geht so: Max Schmeling ist Schriftsteller, um die 60 und erhält einen Brief von einem alten Schulfreund. Tibor Schittkowski heißt er und Max hat ihn bestimmt schon seit 40 Jahren nicht mehr gesehen. Doch Tibor hat ihm in der Jugend zweimal das Leben gerettet - und darauf beruft er sich nun. Er, Max, sei ihm schließlich noch etwas schuldig. Max Schmeling sieht die Sache zwar anders, aber da Tibor betont, er würde nicht mehr lange leben und bräuchte seine Hilfe, ringt sich der Autor zu einem Anruf durch. Welches Spiel mit diesem Anruf beginnt, ahnt er nicht ...

Tibor bringt Max dazu, ihn in Gimsen zu besuchen. Dort lebt er; Max lebt in Maardam. Die beiden fiktiven Städte kennen Håkan-Nesser-Leser natürlich aus der Van-Veeteren-Reihe ... Auch so eine Fährte, die gelegt wird - oder ist es ein Köder, durch den wir am Haken zappeln und uns so lange nicht lösen können, wie es die Geschichte eben verlangt ...?

"Bericht über mein Leben" und ein Köder, der Max nicht von der Angel lässt ...

Aber zurück zu Max und Tibor: Max fährt nach Gimsen und bekommt von Tibor eine Geschichte mit. Auf dem Titelblatt steht: Bericht über mein Leben. Tibor Schittkowski. Zuvor aber hat Tibor einen Namen fallen lassen: Kristiana Henkel. An Kristiana hat Max seine Unschuld verloren und auch für das Mädchen war es das erste Mal - und bislang dachte Max, nur er und Kristiana würden davon wissen ...

"Er [Max] verspürt einen intensiven Anflug von etwas Unwirklichem, als würde er träumen oder in einem Film mitspielen, in dem er aus unerklärlichen Gründen eine Rolle übernommen hat, die er einfach nicht in den Griff bekommt. Vielleicht befindet er sich auch in einem Roman, den er selbst schreibt und von dem er ganz genau weiß, dass er binnen weniger Seiten vor einem Zusammenbruch steht?"

Kristiana also. Mit diesem Köder hat Tibor Max an der Angel. Schließlich ist Max' Trennung von seiner dritten Frau, Brigitte Lacroix, noch schmerzhaft frisch und zudem, wie Max glaubt, sowieso ein Missverständnis. Warum nur haben sie es nicht geschafft, das zu klären ...? Er lernteBrigitte, 28 Jahre jünger und ebenfalls Autorin, bei einemLiteraturabend in Lindau kennen und lieben. In der übernächsten Woche zog sie schon bei ihm ein. Aber das ist eine andere Geschichte ...

Was er da zu lesen bekommt, kann Max kaum glauben ...

Max beginnt zu lesen. Und was sein alter Freund Tibor da über seinen Lebensweg erzählt, kann Max kaum glauben - aber es fesselt ihn mehr und mehr. Denn nach Jahren, in denen Tibor zur See fuhr, strandete er in Barcelona und ergatterte einen Job als Barkeeper. Im Oktober 1977 fing er in dem Club an, im Februar des Jahres darauf kam Kristiana Henkel durch die Tür ...

"Schittkowskis Geschichte scheuert ihm wie eine Fischgräte, die im Hals quer sitzt. [...] Tibor und Kristiana Henkel in Barcelona? Ein Liebespaar? Bei dem Gedanken bekommt er fast Lust, sich zu übergeben ..."

Schmeling weigert sich, weiterzulesen - und versucht, sich seinem eigenen Roman zu widmen. Doch was liest er da als zuletzt von ihm geschrieben (noch vor der Lektüre von Tibors Lebensbericht)? Das Wort Barcelona.

"Er starrt den Satz an. Liest ihn noch einmal und versucht sich zu erinnern, dass er ihn geschrieben hat, aber es taucht keine solche Erinnerung auf. Barcelona? Warum um Himmels willen Barcelona? [...] Er bleibt einige Minuten sitzen, ohne es zu begreifen und ohne zu wissen, wie er weitermachen soll."

Wie es weitergeht? Nun, so viel kann noch erzählt werden: Max liest die ganze Geschichte - der weitere Inhalt muss hier geheim bleiben -, und am Ende steht eine Bitte von Tibor an Max. Wird er dem alten Freund diesen Gefallen tun - und vor allem, worum bittet Tibor? All das muss hier im Dunkeln bleiben. Andeuten können wir, dass die Bitte nicht nur Max' Leben völlig verändern wird - sie hat auch viel mit ihm selbst zu tun. Dämonisch viel ... Am Ende starren wir auf die Worte, realisieren, was da für ein Spiel gespielt wurde, und blättern zurück zum Anfang der Geschichte, beginnen wieder zu lesen ... Atemlos.

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