Sich selbst beobachtend, im Spiel der Gezeiten wandelnd: auf den Spuren des Strandläufers Die Verschmelzung von Sprache und Sein Ein Läufer am Strand, das Meer, die Wellen, der stetige Lauf der Gezeiten: Ferdinand Schmatz reflektiert eine Umgebung in Bewegung. Das Untersuchen des eigenen Standpunktes und die eingefangenen Eindrücke und Empfindungen spiegeln sich im Ringen, Umgreifen und neuerlichem Loslassen seiner Worte wider. Abstieg, Anstieg, Regelmäßigkeit und Bruch markieren den sich unausweichlich wiederholenden Kreislauf der Natur und bestimmen den Rhythmus der Verse, schreiben sich wie ein Echo in das eigene Ich ein. Und so wandeln wir mit dem Strandläufer im sich Körnchen für Körnchen aneinanderschmiegenden, mild erwärmten Sand und atmen sonnengetränkte Wolkenspiele, gleiten im weichen Wind und ertrinken in der wortgezeichneter Bildflut. Wortspiele, die Ungreifbares erfahrbar machen Wo stehen wir, mittendrin im Drumherum? Wie fühlt sich der Sand unter unseren Füßen an, wie die feuchte Luft auf unserer Haut? Ferdinand Schmatz' Lyrik lässt Innehalten im alltäglichen Treiben, schärft unsere Sinne, lässt sie weich werden für die Feinheiten unserer Wahrnehmung. Seine Verse sind eine Aufforderung innezuhalten und trotzdem weiterzugehen; die Augen zu öffnen und die unerwarteten Tiefen dessen zu beforschen, was Sprache vermag uns bewusst werden zu lassen. "Die Verteidigung des Menschlichen, die Rettung des Individuums vor den Zumutungen der Welt: in den Büchern von Ferdinand Schmatz findet sie statt." Katja Gasser, ORF
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Ein sinnliches Langgedicht am Strand hat Ferdinand Schmatz vorgelegt, meint Paul Jandl. Atmosphärisch dicht werde dieser Strandtag den Lesenden vermittelt, der Erzähler changiere zwischen seinen Identitäten; mal sei er er selbst, dann wieder eine kafkaeske Figur, oder ein Stück Holz im Flutsaum. Ganz plastisch werden diese synästhetischen Eindrücke durch die Zitate, die der Rezensent ausgewählt hat und präsentiert. Der laufende Flutcharakter von Schmatz' Dichtung bewegt Jandl zu einer Empfehlung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Es ist eine Hommage an die Sinnlichkeit, in der Worte nicht aus Papier sind, sondern ein sinnliches Eigenleben führen." NZZ, Paul Jandl "STRAND DER VERSE LAUF ist ohne Zweifel ein besonderes Naturgedicht." Ö1, Ex Libris, Peter Zimmermann