Masterarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Psychologie - Arbeit, Betrieb, Organisation, Karl-Franzens-Universität Graz, Veranstaltung: Psychosoziale Beratung, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Psychopathie bezeichnet jene Form der Persönlichkeitsstörung, deren Hauptmerkmale Gewissenlosigkeit, fehlende Empathie, fehlende Reue und Skrupellosigkeit darstellen. Psychopathen manipulieren, empfinden keine Angst, sind trickreich und ausschließlich auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Der Prozentsatz von Psychopathen ist mit 30 Prozent in Gefängnissen sehr hoch, aber auch unter der normalen Bevölkerung findet man sie. Forscher gehen hier von einem durchschnittlichen Prozentsatz von 1 bis 3 Prozent aus. Abhängig von ihrer Intelligenz und begünstigt durch ein gesundes familiäres Umfeld gelingen Psychopathen im Berufsleben oft spektakuläre Karrieren, da sie weder durch ein schlechtes Gewissen, Reue oder Angst abgehalten werden. Doch auch wenn diese Psychopathen nicht straffällig werden, so fehlt ihnen jeder Ethik und Moralbegriff. Diese Arbeit beschäftigt sich damit, ob eine konstruktive Zusammenarbeit mit einem Vorgesetzten, der stark ausgeprägte psychopathische Züge aufweist, möglich ist und welche Strategien hier zum Einsatz kommen können. Dafür untersuchte der Autor anhand von betroffen Arbeitnehmern, deren Einstellungen und Verhaltensweisen mithilfe narrativer Interviews. Die Analyse der Daten bestätigte, dass - unter einem psychopathischen Vorgesetzten - sowohl konstruktives als auch produktives Arbeiten unmöglich wird und, dass die Lösung oft nur in Form einer Kündigung zu finden ist.