Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: Ohne Benotung, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Veranstaltung: Schlaf- und Erholungsforschung in der Arbeitspsychologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Am 27. September 2003 berichtete die Hannoversche Allgemeine Zeitung in ihrer Rubrik „Beruf und Bildung“ über einen Trend: „Mittags ist ein Nickerchen am besten – wer ausgeruht in den Nachmittag startet, beugt Arbeitsunfällen vor“. (HAZ, Nr. 226 vom 27.09.2003). In dem Artikel zeigt der Autor auf, wie eine Mittagspause optimal genutzt werden kann. Dabei soll mindestens eine Viertelstunde auf die Entspannung verwendet werden. Besonders ein kurzes Nickerchen sei empfehlenswert. Dies erhöhe die Leistungsfähigkeit für den Nachmittag und beuge damit auch Unkonzentriertheit vor, die manchmal sogar zu Arbeitsunfällen führen kann. Das Nickerchen genießt in Deutschland keinen guten Ruf. Ruheständler genießen vielleicht einen Mittagschlaf, aber ein Schläfchen im Büro? Es schwingt der Ruf von Faulheit mit, obgleich Umfragen zufolge jeder dritte Beschäftigte in Deutschland einen Mittagsschlaf für erstrebenswert hält. Dass ein Nickerchen am Tag die Leistungsfähigkeit erhöht ist wissenschaftlich längst erkannt. In den USA spricht man von „Napping“ und der Power Nap ist dort bereits anerkannt und wird von großen Unternehmen wie bspw. PEPSI für seine Mitarbeiter angeboten. In Deutschland sind die Beispiele für den erfolgreichen Einbau des Kurzschlafes in den Arbeitsalltag seltener. Häufig genannt wird dabei die Verwaltung der niedersächsischen Stadt Vechta. In einem Gesundheitsfürsorgeprogramm wird der „Power Nap“ ausdrücklich integriert. Dazu schloss die Stadt eine Betriebsvereinbarung ab, in der den Mitarbeitern eine zusätzliche Entspannungspause von 20 Minuten unter Anrechnung auf die Arbeitszeit gewährt wird. Auf das Beispiel der Stadt Vechta werde ich im vierten Kapitel meiner Arbeit eingehen. Im Rahmen meiner Hausarbeit möchte ich die Erkenntnisse zum Power Nap verknüpfen mit der besonderen Situation im Klinikbetrieb. In Krankenhäusern wird im Schicht- und Nachtdienst gearbeitet. Die Mitarbeiter sind dadurch besonderen Belastungen und Beanspruchungen ausgesetzt. Wenn in dem zitierten Artikel der HAZ von dem Risiko für Arbeitsunfälle und Fehler gesprochen wird, hat dies im Krankenhaus eine besondere Brisanz: ein Fehler eines Arztes oder eines Mitarbeiters des Pflegedienstes kann lebensbedrohende Auswirkungen auf die Patienten haben. Aus diesem Grund möchte ich in dieser Hausarbeit prüfen, ob und unter welchen Umständen der Power Nap sinnvoll in den Arbeitsalltag von Klinikpersonal einbezogen werden kann.