Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 2,7, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Rahmenbedingungen und Aufgabenfelder der Beschaffungsfunktion von Unternehmen haben sich in den letzten Jahren enorm verändert. Lange Zeit galt der traditionelle Einkauf vor allem als interner Dienstleister für andere Funktionsbereiche im Unternehmen mit rein dispositiven und operativen Tätigkeiten, die auf die Erzielung einer kurzfristigen Materialkostensenkung ausgerichtet waren. Die Erfahrungen mit einem als „Kostenoptimierer“ agierenden Einkauf haben gezeigt, dass Lieferanten dem hohen Preisdruck auf Dauer nicht Stand halten und Abstriche in Flexibilität und Qualität, Lieferengpässe und Lieferantensterben die Folgen sind. Hinzu kam, dass die industrielle Entwicklung zahlreiche neue Herausforderungen wie die zunehmende Globalisierung, eine rasante EDV-Entwicklung zur lieferantenübergreifenden Zusammenarbeit oder die gestiegenen Kundenanforderungen durch den Wandel vom Verkäufer- zum Käufermarkt bis hin zur Individualisierung der Produkte mit sich brachte. Diese Entwicklungen und die Tatsache, dass der Wert zugekaufter Waren, Güter und Leistungen deutscher Unternehmen in 2010 bei 42% des Unternehmensumsatzes lag, verdeutlicht, warum der Beschaffung heutzutage eine hohe strategische Bedeutung zukommt. Die Beschaffungsfunktion hat sich daher in vielen Unternehmen zu einem maßgeblichen Unternehmensprozess entwickelt, der verstärkt vom Management wahrgenommen wird. Die Aufgabe der modernen Beschaffung ist es, durch den zielgerichteten Aufbau von langfristigen, strategischen Partnerschaften mit den besten Lieferanten als Wertgestalter aktiv den Produktentstehungsprozess zu optimieren. Die Auswahl der „richtigen“ Partner erfordert ein systematisches Lieferantenmanagement, das neben dem Preis weitere Auswahlkriterien wie die Qualität, die Flexibilität, die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit und das Entwicklungspotenzial der Lieferanten heranzieht.