Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: 1,0, Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: Jeder kennt ihn, jeder „hat" ihn, jeder klagt über ihn. Äußerungen wie „War das heute wieder ein Stress!" gehören mittlerweile schon zum alltäglichen Wortschatz unserer Gesellschaft. Nicht immer handelt es sich dabei um positiven, auch so genannten Eustress, der in einem gewissen Maß nicht nur ungefährlich, sondern durchaus angenehm und darüber hinaus auch leistungssteigernd und lebensnotwendig ist. Statt dessen spricht man in der heutigen Zeit leider immer häufiger vom negativen Disstress. Die stressauslösenden Faktoren können zu einer Dauerbelastung werden und im schlimmsten Fall zu schweren körperlichen, aber auch seelischen Krankheiten führen. Empirischen Untersuchungen zufolge stehen nicht nur Erwachsene, sondern zunehmend auch Kinder und Jugendliche unter Belastungen, die gesundheitliche Auswirkungen nach sich ziehen. Neben familiären Umständen, wie zum Beispiel die Trennung der Eltern oder der Tod eines geliebten Familienmitglieds, gehört unter anderem auch die Schule zu den stressauslösenden Faktoren. Fehlende Akzeptanz, der zunehmende Konkurrenz- und Leistungsdruck sowie Versagensängste bringen die Kinder und Jugendlichen schnell an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Die Folgen sind weitreichend. Viele Eltern ahnen in der Regel nichts von den Belastungen, die auf ihr Kind einwirken. Der Kinderpsychiater Michael Schulte-Markwort von der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf sieht in der mangelnden Zuwendung in der Familie eine wesentliche Ursache. Demnach müssten viele Kinder einfach funktionieren. Für deren Anliegen und Nöte sei kaum Platz. Ärzte und Psychologen fordern, Anzeichen von möglichen Stresssymptomen ernst zu nehmen, um möglichst frühzeitig einschreiten zu können. Allerdings macht Arnold Lohaus darauf aufmerksam, dass „Kinder nicht unterscheiden können, ob sie Bauchweh haben oder ob ihnen Ärger auf den Magen drückt." Daher erfordert die Ursachenforschung von den Eltern ein hohes Maß an Sensibilität, was vor allem Zeit und viel Zuwendung voraussetzt. Bei Ratlosigkeit empfiehlt es sich immer, professionelle Hilfe aufzusuchen. So bietet zum Beispiel die Techniker Krankenkasse das von Arnold Lohaus entwickelte Stresspräventionsprogramm an, um Kindern dabei behilflich zu sein, mit belastenden Anforderungen besser umgehen zu lernen. In akuten Notfällen sollte die Meinung eines Arztes oder die eines Therapeuten eingeholt werden.