Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität zu Köln, Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie in vielen Texten der romantischen Epoche, spielt auch in Eichendorffs 1815 veröffentlichtem Roman "Ahnung und Gegenwart" die Reise eine übergeordnete Rolle. Obgleich sich das Reisen hier vordergründig jedweder Zielgerichtetheit entzieht, konstituiert es ein strukturierendes Prinzip für die gesamte Narration. Es unterteilt den Roman in drei strukturelle Großräume. Die Großräume der Provinz, der Residenz und der Rückbesinnung auf die Provinz. Analog zur tradierten Folie, erhalten diese Strukturgroßräume den Rang „des Auszugs, der „Er-Fahrung“ der Welt und der Heimkehr“. In der vorliegenden Arbeit soll erörtert werden, wie der Roman diese Triasstruktur organisiert und wie durch weitere Reisen innerhalb der drei Großräume zahlreiche Subkategorien entworfen werden. Teils in enger Textanalyse, teils in größeren Zusammenhängen soll des Weiteren erarbeitet werden, wie sich innerhalb dieser durch Reisen kreierten Mirko- beziehungsweise Makrostruktur eine Linie von Brechungen vollzieht, die schließlich mit dem Eintritt ins Kloster ihr Ende findet. Immer in einem Kontext des Reisens betrachtet, sollen dafür exemplarisch das frühe Dichterbild sowie die frühe Liebe des ersten Großraums untersucht und beschrieben werden. In einem weiteren Schritt sollen anschließend die Modifikationen, die diese Motive während des zweiten Großraums erfahren, herausgestellt werden. Für den dritten Großraum soll zum einen Friedrichs Suche nach der eigenen Vergangenheit, zum anderen das finale Moment des Klostereinritts untersucht und bewertet werden. In einer Schlussbetrachtung sollen die verschiedenen Reiseeinheiten und Stationen in einen abschließenden Gesamtkontext gestellt werden.