Die deutsche Sprachwissenschaft war zwischen den Weltkriegen keineswegs so sehr von internationalen Entwicklungen isoliert, wie meist angenommen wird. Deutschsprachige Linguisten nahmen die damals aktuellen strukturalen Neuansätze der Prager Schule nicht nur umfassend wahr, sondern haben sich in ihren eigenen Neuerungsbestrebungen häufig auf sie berufen. Die Arbeit untersucht politische, sprachliche und andere Rahmenbedingungen der Strukturalismusrezeption im deutschen Sprachraum, wobei der deutschen Rezeption innerhalb der Tschechoslowakei ein eigenes Kapitel vorbehalten ist.
Auf der Basis von eingehenden Archivrecherchen wird ein grenzübergreifendes Netz wissenschaftlicher Kontakte rekonstruiert. Fallstudien aus der Indogermanistik, Germanistik, Romanistik und Slawistik beleuchten, wie die strukturalen Anregungen ertragreich in die eigene wissenschaftliche Arbeit integriert wurden. Das Buch zeigt ein die Neuorientierung suchendes Fach, das dann doch seine eigenen Wege ging.
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"I strongly recommend this book to all those of us who take an interest in the past of our discipline."Thomas Stolz in: STUF 3/2007 "Wir verdanken Klaas-Hinrich Ehlers einen überaus sorgfältig recherchierten Beitrag zur 'äußeren' Geschichte der Sprachwissenschaft. [...] Ehlers schreibt klar und verständlich, meidet so weit wie möglich jede Form von Fachjargon, ohne dabei jemals in einen 'volkstümelndenPlauderton' zu verfallen. [...] Die Arbeit lädt zu weiteren Forschungen ein."Jörn Albrecht in: Historiographia Linguistics 1/2007