Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Afrikawissenschaften - Linguistik, Note: gut (2+), Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Afrikanische Sprachwissenschaften), Veranstaltung: Vergleichende Grammatik der Bantusprachen, Sprache: Deutsch, Abstract: Pidgin-Sprachen werden typischerweise in Kommunikationssituationen entwickelt, in denen Menschen mit unterschiedlicher Erstsprache aufeinander treffen und einer Handels-, Arbeits- oder Hilfssprache im weitesten Sinne bedürfen. Diese Kommunikation beschränkt sich zunächst auf bestimmte Bereiche wie Handel, Verkehr, Arbeit oder Armee, und führt außerhalb dieser Bereiche in der Regel nicht zu vertieften sozialen Beziehungen zwischen den Kommunikationspartnern. Die Kontakte zwischen Gemeinschaften sind sowohl in ihrer Häufigkeit als auch in ihrer jeweiligen Dauer meist beschränkt, unpersönlich und oft durch soziale Distanz gekennzeichnet. Pidgin-Sprachen sind in lexikalischer und syntaktischer Hinsicht als rudimentär bzw. simplifiziert und gemischt zu bezeichnen. Nach Hymes (1971) kann man Pidgin-Sprachen als solche definieren, die starke grammatische Vereinfachung und ein begrenztes Lexikon aufweisen, die in ihrer kommunikativen Funktion eingeschränkt sind, die nur von Erwachsenen gesprochen werden und für keinen Sprecher Muttersprachen sind, die in multilingualen Gruppen als Kommunikationsmittel dienen und in der Regel nicht verschriftet sind.