Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, Note: 2, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Veranstaltung: Politische Sozialisiation, Sprache: Deutsch, Abstract: Nicht nur wenn -wie zur Zeit - rechtsextreme Parteien beachtliche Wahlerfolge erzielen, rechtsextreme und antisemitische Straftaten sich häufen oder eine generelle, weitreichende antisemitische Stimmung in der bundesdeutschen Öffentlichkeit manifest wird (vergleiche. Hohmann-Affäre, Möllemann, Walser), sondern auch fernab konkreter Anlässe, ist es notwendig, sich mit den gesellschaftlichen Potentialen auseinanderzusetzen, die ein Umschlagen der bürgerlichen Gesellschaft in Barbarei bewirken könnten. Einmal bereits war diese Barbarei bittere Realität; zwischen 1933 und 1945 spürten die Deutschen akribisch Juden in ganz Europa auf, entrechteten sie, pferchten sie in Ghettos und später in Konzentrations- und Arbeitslager, nahmen den Juden jegliche Menschenwürde und vernichteten diese schließlich physisch in den Gaskammern von Auschwitz. Die Shoa wurde jedoch nicht von einigen wenigen Deutschen begannen, sondern die Mordtaten blieben - bis auf wenige Ausnahmen - unwidersprochen in der gesamten deutschen Bevölkerung, weite Teile der Gesellschaft unterstützen die Shoa entweder direkt und aktiv (vgl. hierzu u. a. Goldhagen: Hitlers willige Vollstrecker) oder aber durch ideologische Zuarbeit. Im Jahr 1945 konnten die Alliierten den mörderischen Zerstörungsfeldzug der Deutschen endgültig stoppen, für die Mehrheit der Juden in Europa kam diese Rettung jedoch zu spät. Doch auch nach Auschwitz und auch außerhalb Deutschlands bleibt Antisemitismus virulent. Wenngleich ein Antisemitismus nach Auschwitz ein anderer sein muss, als vorher, heißt dies nicht, dass auch dieser eine Gefahr für die restlichen Juden bedeuten könnte. Viel zu selten werden jedoch die Vorraussetzungen erforscht, die die Shoa möglich machten und eventuell abermals ermöglichen. Eine der wenigen rühmlichen Ausnahmen sind die Studien der autoritären Persönlichkeit, an denen Mitarbeiter des Frankfurter Instituts für Sozialforschung beteiligt waren.
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