Wie die beiden Spitzen der christianitas, die jeweils von Wahlkörperschaften in ihr Amt beförderten Päpste und Kaiser, sich in einer sich wandelnden Welt mit ihren Ansprüchen zu behaupten suchten, zählt zu den spannendsten Prozessen der Ausbildung eines Staatensystems. Die hier vorgelegten Studien veranschaulichen, wie beim Herrschaftsantritt sich mehr und mehr ganz pragmatische Gesichtspunkte statt eines dezidiert symbolischen Handelns in den Vordergrund schoben, und wie eine Chance vertan wurde, mittels eines Mediums der Kommunikation der Öffentlichkeit ein stringentes Herrschaftsprogramm zu präsentieren. Noch die neueste Literatur beklagt, wie sehr die Erforschung des frühneuzeitlichen Kaisertums lange Zeit vernachlässigt wurde. Die hier vereinten Fallstudien geben neue Impulse.