Unter den christlichen Apokryphen, die in den vergangenen Jahrzehnten das Interesse der Forschung zum frühen Christentum weckten, spielt das am Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte Evangelium nach Petrus eine herausragende Rolle. Der Text wurde häufig vor allem wegen seines angeblichen Doketismus und seines Antijudaismus in den Blick genommen, oft wurde auch die These vertreten, er enthalte eine sehr frühe Quelle zur Passion Jesu. Demgegenüber nehmen die hier gesammelten Beiträge von Tobias Nicklas eine andere Perspektive auf das Petrusevangelium ein: Sie diskutieren zum Beispiel bisher kaum berücksichtigte Textzeugen des Petrusevangeliums, entwickeln ein neues Paradigma zur Beschreibung seines Verhältnisses zu den kanonischen Evangelien, vergleichen seine Christologie mit derjenigen antiker Märtyrertexte und bieten differenzierte Überlegungen zu seiner Darstellung von Juden. Geboren 1967; 2000 Dr. theol.; 2005-07 Professor für Neues Testament an der Radboud Universität Nimwegen, Niederlande; seit 2007 Professor für Exegese und Hermeneutik des Neuen Testaments an der Universität Regensburg; Research Associate an der University of the Free State, Bloemfontein, Südafrika; seit 2018 Leiter des Centre for Advanced Studies 'Beyond Canon' an der Universität Regensburg; seit 2019 Adjunct Ordinary Professor an der Catholic University of America, Washington, D.C., USA.
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