Die Bewältigung des Übergangs in das tertiäre Bildungssystem gilt seit jeher als große biografische Herausforderung. Nun zeigt sich, dass sich das Studienangebot mit Beginn der Bolognareform in einem unkontrollierbaren und radikalen Maße ausdifferenziert hat und Studienwählende durch die neue Situation der Multioptionalität überfordert sind. So stehen bereits heute über 3.000 unterschiedliche grundständige Studiengänge in Deutschland zur Auswahl. Die resultierende Problematik der Multioptionalität führt zu der Frage, ob eine reflektierte und möglichst rationale Studienwahl unter diesen Bedingungen überhaupt noch möglich ist. Eine Befragung zeigt, dass Studienwählende passende Studienalternativen nicht kennen. Und dennoch wird gewählt. Statt rationaler Entscheidungsmechanismen und Begründbarkeit treten vermehrt alternative, begrenzt rationale Heuristiken und Entscheidungsstrategien auf. Im Ergebnis der drei durchgeführten Untersuchungen werden die gravierenden Folgen für das tertiäre Bildungswesen, Unternehmen, Beratungsinstitutionen, Schulen und Studienwählende sowie ausgewählte Lösungswege aus dem Dilemma der Multioptionalität diskutiert.
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