Masterarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Gesundheit - Public Health, Note: 1,7, Medizinische Hochschule Hannover (Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung), Sprache: Deutsch, Abstract: Die nun seit 10 Jahren etablierte Patientenuniversität, ein unabhängiges Bildungsangebot, hat das Ziel, die Gesundheitskompetenz der Menschen in der Region zu erhöhen. Hierfür wird eine innovative Lernarchitektur eingesetzt: Fachvorträge werden ergänzt durch ein interaktives Vertiefungsangebot „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“. Studierende der Humanmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover, die als Tutoren an den Lernstationen agieren, lernen dabei ihr medizinisches Wissen an die Teilnehmenden laiengerecht zu vermitteln. In der vorliegenden Arbeit werden die Erfahrungen und Verhaltensweisen ehemaliger Tutoren erfasst, um herauszufinden, ob die gemachten Erfahrungen einen Mehrwert und gegebenenfalls auch einen Einfluss auf ihr aktuelles Kommunikationsverhalten haben. Material und Methoden: Im Rahmen eines qualitativen Forschungsdesigns wurden teilstrukturierte Leitfadeninterviews mit ehemaligen Tutoren der Patientenuniversität durchgeführt (N=9). Die Interviews wurden mit Hilfe der Software MAXQDA, auf Basis der qualitativen, zusammenfassenden Inhaltsanalyse nach Schreier (2012) ausgewertet. Ergebnisse und Diskussion: Innerhalb der Patientenuniversität können die angehenden Mediziner etliche Handlungskompetenzen, wie die Verwendung einer laienverständlichen Sprache, erwerben. Die Tutoren erfahren ein praktisches Kommunikationstraining, dass sich über einen längeren Zeitraum erstreckt, wodurch sich ein gesteigerter Lerneffekt einstellt und sich Auswirkungen auf das aktuelle Kommunikationsverhalten zeigen. Gesundheitsbildungseinrichtungen wie die Patientenuniversität können einen wertvollen Beitrag dazu leisten, die kommunikativen Kompetenzen der angehenden Mediziner realistischer zu schulen. Deshalb sollte zukünftig der Ausbau weiterer Gesundheitsbildungseinrichtungen fokussiert werden.